Anfang März treffen sich sieben Schwedter im Jägerhof. Sie kommen gerade aus dem Rathaus der kleinen Grenzstadt an der Oder, nun gibt es Schnitzel, Hähnchen, einer bestellt Wodka-Cola. Die Runde ist aufgebracht. Im Rathaus haben sie sich mit der Bürgermeisterin und Vertretern fast aller Parteien getroffen. Sie wollen sich zusammenschließen, sagen sie. Denn das wirtschaftliche Herzstück ihrer Region sei in Gefahr: die PCK-Raffinerie. Und mit ihr die ganze Stadt.
Das Werk schreibe rote Zahlen, erzählen sie. Ein Einstellungsstopp wurde verhängt, ein Stellenabbau steht im Raum. 300 bis 400 Mitarbeiter könnten betroffen sein. Ein Viertel der Belegschaft. Und auf jeden der PCK-Mitarbeiter, deren Jobs in Gefahr sind, kämen dreimal so viele bei den Partnerfirmen. Dort gebe es bereits Entlassungen.
„Stirbt PCK, stirbt die Stadt“, sagt einer der Männer am Tisch.
Sein Name ist Danny Ruthenburg, er ist der Vorsitzende des PCK-Betriebsrats. Neben ihm sitzt Peggy Lindemann. Seit 30 Jahren arbeitet sie als Chemikantin in der Raffinerie, ist ebenfalls Mitglied im Betriebsrat. Außerdem sitzt sie im Stadtparlament und im Kreistag – für die AfD.

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