Plötzlich steht sie inmitten ihres kleinen Wahlkreisbüros in Berlin-Wilmersdorf, viel früher als vereinbart. Lisa Paus, Grünen-Spitzenkandidatin in Berlin, Bundesfamilienministerin, wenige Tage vor der Bundestagswahl – dem Ende ihrer Amtszeit. Überall stehen geöffnete Kartons mit Material für den Wahlkampf herum, Flyer, Flaschenöffner. Aber auch Stapel von „Kriegsgeschrei“, einem Buch des Grünen-Politikers Ludger Volmer, ehemaliger Staatsminister im Auswärtigen Amt und späterer Wegbegleiter Sahra Wagenknechts. Paus gilt als Teil des linken Flügels ihrer Partei.
Ihren Wahlkreis, das konservative Charlottenburg-Wilmersdorf, wird Paus wohl verlieren – gegen die CDU. In den Bundestag kommt sie trotzdem, über die Grünen-Landesliste. Doch es sind keine einfachen letzten Wochen einer nicht ganz einfachen Legislatur. Eine für sie seit vielen Jahren wichtige Reform konnte sie nicht vollenden. Und immer wieder steht Paus’ Ministerium auch in der Kritik, hohe Gelder an grünen-nahe NGOs zu vergeben. Und damit über Umwege die Großdemonstrationen gegen rechts mitzufinanzieren, die manch einer eher als Walkampf für die Grünen versteht.

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