Traditionell werden Gipfel wie das bilaterale Treffen zwischen den USA und Russland monatelang von erfahrenen Fachleuten vorbereitet, die die Beteiligten auf Fallstricke und die Taktiken des Gegenübers einstellen. Mehrere ehemalige amerikanische Spitzenbeamte gehen im Gespräch mit der Financial Times jedoch davon aus, dass es dieses Mal für den US-Präsidenten keine derartige Expertise geben wird.
Hintergrund ist ein massiver Personalabbau in der Diplomatie der USA und im sicherheitspolitischen Apparat. Nach Angaben aus Regierungskreisen wurden allein im vergangenen Monat mehr als 1300 Mitarbeiter des State Department entlassen, darunter auch Analysten für Russland und die Ukraine. Auch der Nationale Sicherheitsrat, traditionell das Koordinationszentrum für Gipfelvorbereitungen, verlor Dutzende Posten.
Offiziell unbesetzt sind derzeit Schlüsselpositionen wie die des Assistant Secretary of State for European and Eurasian Affairs sowie die Botschafterposten in Kiew und Moskau. Kritiker werten dies als Schwächung der außenpolitischen Kontinuität. Ob dies die Verhandlungsposition des Weißen Hauses tatsächlich stark beeinträchtigt, ist umstritten – klar ist jedoch, dass sich die personelle Ausgangslage gegenüber früheren Gipfeln grundlegend verändert hat.

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