In Polen findet heute die erste Runde der Präsidentschaftswahlen statt. Der Präsident wird in Polen von den Wahlberechtigten direkt gewählt. Er verfügt über ein Vetorecht, kann daher gesetzgebende Verfahren des Parlaments blockieren und somit entscheidend die Staatspolitik beeinflussen. Der Präsidentschaftswahlkampf ist entsprechend heftig umkämpft – fast wie in den USA. Die Wahl findet in zwei Wahlrunden statt. Es ist so gut wie sicher, dass Rafal Trzaskowski, Bürgermeister von Warschau und Vertreter von Donald Tusks liberaler Bürgerplattform, und Karol Nawrocki, der von Jaroslaw Kaczynskis rechtsnationaler Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) unterstützte Vertreter, in die letzte Runde (1. Juni 2025) einziehen werden. Laut aktueller Umfragen wird Trzaskowski von 33,7 Prozent und Nawrocki von 21,6 Prozent der Polen unterstützt.
Es ist ein besonderer Moment im größten EU-Land Osteuropas. Alle politischen Konflikte, die nach den Parlamentswahlen im Oktober 2023, bei denen die von Tusk angeführte damalige demokratische Opposition Kaczynskis PiS besiegte, beiseitegeschoben wurden, sind nun wieder da.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
