Gastbeitrag

Die fremde Macht im eigenen Land: Was die US-Stützpunkte über Deutschlands Souveränität verraten

US-Soldaten sollen in Deutschland zur Tafel? Hinter der bizarren Nachricht steckt ein Machtspiel – und die Frage, wem Amerikas Militärpräsenz wirklich dient. Ein Gastbeitrag.

Menschen stehen am 22.05.2005 auf der Airbase in Ramstein (Rheinland-Pfalz) vor der amerikanischen Flagge.
Menschen stehen am 22.05.2005 auf der Airbase in Ramstein (Rheinland-Pfalz) vor der amerikanischen Flagge.Frank May/dpa

In Deutschland stationierte amerikanische Soldaten, die wegen des finanziellen Shutdowns in Washington hierzulande an die Tafeln gehen sollen, um Essen zu erhalten? Diese Meldung, die auf einer Empfehlung der US-Armee basierte, machte vor kurzem Schlagzeilen. Sie wirkt nicht nur absurd – denn soll die mächtigste Armee der Welt tatsächlich ihre Soldaten nicht mehr ernähren können? Die Nachricht rückt die Truppen der USA in Deutschland, die nach wie vor rund 35.000 Mann umfassen und auf größere und kleine Basen verteilt sind, vielmehr ins Zentrum des inneramerikanischen Streits. Denn tatsächlich war die Armee-Meldung wohl vor allem an die amerikanischen Medien und Wähler gerichtet, die sich darüber echauffieren sollen, dass die politische Opposition, namentlich die Demokraten, eine mögliche Mangelversorgung der Truppen verursacht hat. Die Armee der USA steht bei der dortigen Bevölkerung traditionell in hohen Ehren.

Berliner Zeitung

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