Größer könnten die Gegensätze auf einer globalen Klimakonferenz nicht sein. Ob bei den klimapolitischen Forderungen oder dem Kleidungsstil – auf den improvisierten Fluren im Olympiastadion von Baku begegnen sich tagtäglich seit zwei Wochen Zehntausende Delegationsteilnehmer aus aller Welt. Die einen, klassisch im Anzug mit Krawatte, suchen nach politischen Kompromissen. Die anderen, in Kapuzenpullis und Turnschuhen, fordern auf ihren Plakaten „Reparationen für die Klimakrise“. Am auffallendsten sind Vertreter aus Ozeanien und Afrika, die in ihren traditionellen Kleidungsstücken für ein wenig Abwechslung im durchgetakteten Konferenzalltag sorgen.
Die COP29, die UN-Klimakonferenz, die in diesem Jahr in Aserbaidschan stattfindet, hat ein zentrales Thema. Es geht ums Geld, um viel Geld, um Billionen von Dollar. Wie wird die Finanzierung des Kampfes gegen den Klimawandel aussehen? Können China und Indien überzeugt werden, sich der Gebergruppe anzuschließen? Das ist das Thema, worüber Delegationsteilnehmer, Lobbyisten, Journalisten und Umweltaktivisten tagein, tagaus debattieren. Bisher mobilisieren die Industrieländer unseres Planeten jährlich 100 Milliarden Dollar an Klimahilfen. Das Problem: Das Abkommen läuft am 31. Dezember aus. Die Finanzierung muss also neu verhandelt werden – und der globale Süden fordert nun das Zehnfache, also Billionen.

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