Fünf Wochen vor der Bundestagswahl droht ein möglicher Skandal in den eigenen Reihen den Wahlkampf der Grünen ins Chaos zu stürzen. Eine mutmaßliche Schmutzkampagne wirft dunkle Schatten auf die Partei: Der Berliner Abgeordnete Stefan Gelbhaar musste nach schweren, offenbar zum Teil falschen Missbrauchsvorwürfen auf Druck der Parteispitze sein Direktmandat für Pankow niederlegen.
Nach tagelangem Schweigen positionierte sich am Montag die Grünen-Spitze. Sichtlich nervös traten am Nachmittag die Grünen-Vorsitzenden Franziska Brantner und Felix Banaszak vor die Presse. Zuvor hatten sie die Pressekonferenz um eine Stunde verschieben lassen – offensichtlich herrschte im Vorstand großer Redebedarf. Banaszak sagte, er sei „persönlich betroffen und erschüttert“. Ein „solches Verhalten, geprägt von krimineller Energie und in Niedertracht hat in unserer Partei keinen Platz“. Der Name Shirin Kreße – jene Berliner Bezirkspolitikerin, die am Wochenende alle Ämter niederlegte und aus der Partei austrat – fiel kein einziges Mal, auch wenn klar ist, dass man sie meint. Wäre sie nicht selbst am Sonnabend ausgetreten, hätte man sie aus der Partei ausgeschlossen, hieß es am Montag.

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