Einmal erfolgreich, immer erfolgreich: Wenn es doch nur so einfach wäre. Vielen Stars verschaffte der Ruhm Reichtum und umgekehrt. Manche allerdings starteten mit mehr oder weniger verheißungsvollen Karrieren, verloren sich – oder ihr Geld – aber im Laufe des Weges.
Zuletzt machte Tori Spelling mit beunruhigenden Nachrichten auf sich aufmerksam. Dieses und vier Beispiele dafür, wie Promis ihr Vermögen, ihre Band oder sogar ihr Leben verloren haben.
Tori Spelling: Mit fünf Kindern im Wohnmobil

Victoria „Tori“ Davey Spelling, so könnte man meinen, hatte die besten Voraussetzungen, um in Hollywood groß rauszukommen. Als Tochter des berühmten Filmproduzenten Aaron Spelling („Drei Engel für Charlie“) standen ihr in Los Angeles von Geburt an Türen und Tore zu den größten Produktionen offen. Nach einigen Gastauftritten als Kind in den Fernsehserien ihres Vaters übernahm sie schließlich die größere Rolle der Donna in „Beverly Hills, 90210“, wieder unter der Ägide ihres Vaters.
Seither war die heute 50-Jährige hier und da in Filmen oder Serien zu sehen, der große Hollywood-Erfolg blieb allerdings aus. Als 2006 ihr Vater im Alter von 83 Jahren starb, soll Tori Spelling „lediglich“ 800.000 Dollar (umgerechnet circa 734.000 Euro) erhalten haben; die Verteilung der Erbschaft verwaltete ihre Mutter.
Das Luxusleben, das sie führte, wurde weder vom Erbe des Vaters noch von ihrer Karriere gedeckt, und so erwarteten die Schauspielerin bald finanzielle Probleme. Als dann ihre Ehe zu Schauspieler Dean McDermott in die Brüche ging, zog Spelling mitsamt ihren fünf Kindern aus einer 5000 Quadratmeter großen Luxusvilla in ein günstiges Motel in Los Angeles, für 100 Dollar die Nacht.
Nun veröffentlichte die Daily Mail Fotos von einem Campingplatz nördlich von Los Angeles: Die Bilder zeigen, wie Spelling und ihre Kinder in einem Wohnmobil hausen – alles andere als luxuriös.
Gunter Gabriel: Zu Hause auf Parkplätzen und Booten

Ähnlich wie bei Spelling musste auch Schlagersänger Gunter Gabriel aus finanziellen Gründen sein Heim verlassen. Als „deutscher Johnny Cash“ war er in den 1970er-Jahren mit Country-Musik durchgestartet. Doch ähnlich wie bei seinem amerikanischen Pendant blieb auch sein Leben nicht von Abstürzen verschont: finanzielle Probleme, Schulden, vier gescheiterte Ehen, Alkoholprobleme.
Viele Jahre kamen keine Hits mehr, das Geld, das der Sänger in den 70ern verdient hatte, verlor er in den 80ern durch Fehlinvestitionen im Immobiliengeschäft. Je weniger Geld floss, desto mehr floss der Alkohol. Seine Schulden beliefen sich damals auf etwa 9,5 Millionen D-Mark. Eine eigene Wohnung konnte er sich nicht mehr leisten, und so lebte er zeitweilig auf der Straße oder im Wohnmobil auf Parkplätzen.
Die rettende Idee hatte der Musiker erst Mitte der Nullerjahre: Gabriel gab Wohnzimmerkonzerte und spielte für knapp 1000 Euro bei Fans zu Hause. Neue Plattendeals folgten, von denen sich Gabriel wieder einen komfortableren Lebensstil leisten konnte. Die letzten 20 Jahre seines Lebens verbrachte er auf einem Hausboot im Hamburger Binnenhafen.
2017 verstarb der Sänger, der zwischenzeitlich auch Dschungelcamp-Teilnehmer wurde, tragisch an den Folgen eines Treppensturzes, bei dem er sich an seinem 75. Geburtstag drei Halswirbel brach.
Nadja Abd el Farrag: Dieter Bohlen gab ihr keinen Cent mehr

Die meisten kennen Nadja Abd el Farrag unter ihrem Spitznamen Naddel. Sie wurde als Lebensgefährtin von Dieter Bohlen bekannt, ebenjenen lernte sie während ihrer Zeit als Backgroundsängerin für Bohlens Musikprojekt „Blue System“ kennen. Insgesamt – mit einer einjährigen Pause – waren die beiden elf Jahre ein Paar.
Nach der Trennung habe sie keinerlei finanzielle Unterstützung von Bohlen mehr erhalten. Laut der Bild soll Bohlen zu ihr gesagt haben, sie habe lang genug Geld durch ihn verdient. Seither hat sie finanzielle Sorgen, auch weil sie nicht mit Geld umgehen könne, wie sie selbst öffentlich sagt. Zwischenzeitlich lebte das einstige Playboy-Model sogar von Hartz IV. In den 2010ern versuchte sich Naddel mit TV-Auftritten in verschiedenen Reality-Formaten, etwa dem Dschungelcamp oder „Raus aus den Schulden“ über Wasser zu halten.
Seit Neuestem bekommt sie Unterstützung von Schlagersänger und Millionär Andreas Ellemann, der ihr unter anderem zu einer neuen Wohnung verholfen hat und ein Schlagercomeback mit ihr zusammen plant. Farrag und Ellemann hoffen, insbesondere auf Mallorca Erfolge erzielen zu können.
Tic Tac Toe: Im Kölner Zoo an der Kasse

Eine Pressekonferenz vor 25 Jahren, über die noch heute gesprochen wird: Eigentlich wollte die Girlgroup Tic Tac Toe sich wieder vertragen, doch den drei jungen Frauen ging dann doch vor laufender Kamera das Temperament durch. Dabei war die freche Attitüde eine Zeit lang genau das, was ihre Fans so an ihnen gefeiert hatten.
Mit Liedern wie „Ich find dich Scheiße“ oder „Mr. Wichtig“ trafen Jazzy, Lee, und Ricky für eine Weile perfekt den popkulturellen Zeitgeist der Nullerjahre. Nach Erscheinen des zweiten Albums überschatteten jedoch immer mehr negative Nachrichten die Erfolge der Band: etwa, dass Lee gar nicht 18 Jahre, sondern schon 22 und verheiratet war, ihr Ehemann sich in den Suizid gestürzt hatte.
Als sie dann auf der Pressekonferenz, wo sie doch ursprünglich als Einheit auftreten wollten, sich heftig anfingen zu zoffen, waren die Tage der Band und des Ruhms gezählt. Das Ende vom Lied: Jazzy ging ins Dschungelcamp, Ricky wurde Ergotherapeutin und Lee arbeitete beim Kölner Zoo an der Kasse.
Gia Carangi: Alles für die Drogensucht

Gia Carangi wurde in Windeseile weltberühmt, und das mit nur 18 Jahren. Die Naturschönheit wird heute oft als „das erste Supermodel“ bezeichnet. Ihr Gesicht war auf den Titelseiten der renommiertesten Hochglanzmagazine, sie modelte für Marken wie Christian Dior, Armani und Versace. Doch mit dem Rampenlicht kam eine Dunkelheit, die die junge Frau in kürzester Zeit ganz verschlucken sollte.
Carangi wurde heroinabhängig, aus dem ersten Supermodel wurde die Urheberin des zweifelhaften „Heroin Chic“-Trends. Als Model war Carangi häufiger im legendären Studio 54 oder dem Mudd Club unterwegs, und kam dort schnell in Kontakt mit harten Drogen.
Bald wirkte sich ihr Konsum auch auf die Arbeit aus, davon abgesehen, dass sie dünn und ausgemergelt aussah – in den 90ern galt dieser Look schließlich als erstrebenswert. Carangi schlief vor laufender Kamera ein, randalierte am Set; auf den Cover-Shootings für die Vogue sah man die Einstichnarben auf ihren Armen.








