Mode

Stilkritik: Bill Kaulitz wird immer mehr zu Heidi Klum

König der Löwen, Glitzer-Anzug, Minitasche und hohe Hacken: Bill Kaulitz eifert immer mehr seiner Schwägerin nach.

Viel Style, wenig Stil: Mit diesem Outfit bleibt Bill Kaulitz hinter seinem Image zurück.
Viel Style, wenig Stil: Mit diesem Outfit bleibt Bill Kaulitz hinter seinem Image zurück.

Ja, was ist denn da passiert? Lässt die Modelmutter und GNTM-Generalin sich einen Bart wachsen, oder woher kommen die dunklen Schatten um den Mund der immer bombig gelaunten Heidi Klum? Die Erklärung: Es ist gar nicht Heidi, sondern Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz, der immer mehr aussieht wie seine Schwägerin.

Zuletzt gesehen auf der Berliner Premiere des „Barbie“-Films stahl Kaulitz allen Anwesenden die Show in einem Anzug des Berliner Designer Kilian Kerner aus riesigen gelb-, rosa- und pinkfarbenen Pailletten, die dem Suit eine fischartige Schuppenstruktur verliehen; eine Mischung aus Goldbarsch und Meerjungfrau, geöffnet bis zum Bauchnabel und somit den Blick auf die Tätowierungen des Sängers freigebend. Man muss ja zeigen, was man hat.

Von allem zu viel: Bill Kaulitz bei der „Barbie“-Premiere.
Von allem zu viel: Bill Kaulitz bei der „Barbie“-Premiere.

Dazu trug Kaulitz trendige Klotz-Boots von Rick Owens, ebenfalls in Pink, mit Absatz aus Plexiglas (1700 Euro) und ein absurd kleines Täschchen der spanischen Marke Paloma (536 Euro). Seine Löwenmähne hat sich Kaulitz aufgetufft, quasi als Gegengewicht zum Glam-Anzug, getreu dem Motto: Mehr ist einfach mehr. Nun, sieht das gut aus? Jein.

Bill Kaulitz hat durchaus die Figur für diesen Look, doch das Ganze will sich einfach nicht zu einem harmonischen Bild zusammenfügen: Zu viele Statements knallen aufeinander und hebeln sich gegenseitig aus, zu viel Schuh, zu viel Pink, zu viel Haare. Was bei Conchita Wurst perfektioniert wurde, geht bei Bill Kaulitz nach hinten los.

Wurst weiß genau, wie man mit den Geschlechtern spielt, um zu faszinieren, maskulin trifft auf feminin und irgendwas dazwischen, ohne jemals klar definiert zu werden. Das kann Bill Kaulitz nicht. Natürlich ist so ein Look durchaus legitim, wenn man zur Premiere eines „Barbie“-Films erscheint. Weniger wäre – das ist hier mal keine Phrase – aber eindeutig mehr gewesen.


Empfehlungen aus dem BLZ-Ticketshop: