Suche nach Vermissten

Titanic: Suche nach Tauchboot geht in entscheidende Phase – „Es besteht Hoffnung“

Mittlerweile reicht der Sauerstoff für die Touristen im verschollenen U-Boot im Atlantik nur noch 40 Stunden. Die USA und Kanada verstärken die Suchmaßnahmen.

Das Titanic-Wrack befindet sich in 3800 Meter Tiefe.
Das Titanic-Wrack befindet sich in 3800 Meter Tiefe.Zuma Wire/imago

Der Wettlauf gegen die Zeit geht in die letzte Phase: Seit über zwei Tagen suchen die amerikanischen und kanadischen Küstenwachen nach einem verschollenen U-Boot in der Nähe des Wracks der Titanic. Der Sauerstoff im Boot soll für 96 Stunden reichen. Am Dienstagabend sind davon bereits rund 40 Stunden verstrichen. 

Die Rettungsmaßnahmen der amerikanischen Coast Guard sollen nun mit Hilfe eines Rohverlegungsschiffes in tiefere Gewässer vordringen. „Wir hoffen, es ist so konzipiert, diese Tiefe zu erreichen, um dort nach der Tauchkapsel zu suchen und die Möglichkeit zu haben, es zu bergen“, sagte Einsatzleiter David Mearns der BBC. „Es besteht Hoffnung.“ Die Seenotretter nehmen an, dass sich das Touristen-U-Boot namens „Titan“ nahe des Meeresbodens in einer Tiefe von circa 3800 Metern befindet.

Zudem soll ein kanadisches Flugzeug vom Typ P3 Aurora bei der Suche nach den Vermissten helfen. Das bestätigte die amerikanische Küstenwache der Berliner Zeitung. Mit Hilfe einer Sonarsuche sollen Objekte in den tiefen Gewässern lokalisiert werden. Das Suchgebiet der Küstenwachen betrug bis Dienstagmorgen ungefähr 10.000 Quadratmeilen – ein Territorium fast so groß wie das Bundesland Brandenburg.

Ungefähr 900 Meilen südöstlich von Neufundland liegt das Wrack der Titanic.
Ungefähr 900 Meilen südöstlich von Neufundland liegt das Wrack der Titanic.Google/dpa

„Eine Suche in dem entlegenen Gebiet ist eine Herausforderung, aber wir schicken alles, was wir haben, um sicherzustellen, dass wir das Boot lokalisieren und die Menschen an Bord retten können“, sagte der Koordinator der Küstenwache, John Mauger, vor Journalisten in Boston.

Zu den fünf Insassen an Bord des seit Sonntag vermissten U-Boots zählen ein französischer Titanic-Experte, ein britischer Unternehmer und Abenteurer sowie ein prominenter pakistanischer Geschäftsmann und dessen Sohn.


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Das von dem Unternehmen Ocean Gate Expeditions betriebene Mini-U-Boot „Titan“ hatte den Tauchgang am frühen Sonntagmorgen begonnen. Knapp zwei Stunden später brach der Kontakt im abgelegenen Teil des Nordatlantiks zum Begleitschiff ab.

Die Titanic war im April 1912 auf ihrer Jungfernfahrt von Großbritannien nach New York gesunken, nachdem sie einen Eisberg gerammt hatte. Sie war damals das größte Passagierschiff der Welt. Von den 2224 Passagieren kamen 1500 ums Leben.

Das in zwei Teile zerbrochene Wrack der Titanic wurde erst 1985 etwa 650 Kilometer vor der kanadischen Küste gefunden. Es liegt in internationalen Gewässern in 3800 Metern Tiefe am Grund des Nordatlantiks.