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Gault & Millau: Diese Berlinerinnen kochen einfach ausgezeichnet

Der renommierte Restaurantführer hebt das Talent Alina Jakobsmeiers vom Charlottenburger Restaurant Pars hervor. Auch eine weitere Berlinerin wurde ausgezeichnet.

Weiß, was gut ist: Alina Jakobsmeier (rechts), hier mit Pars-Inhaberin Kristiane Kegelmann.
Weiß, was gut ist: Alina Jakobsmeier (rechts), hier mit Pars-Inhaberin Kristiane Kegelmann.Caroline Prange

Neulich in der Charlottenburger Grolmanstraße 53. Es ist ein lauer Frühlingsabend, Vorsommer schon fast, die Stimmung ist gut, der Cremant prickelt in den Gläsern. Allein die Lage des Pars-Restaurants ist ein Genuss: Zwei Gehminuten vom Savignyplatz entfernt, Linden säumen die gastronomisch geprägte Ausgehmeile.

Drinnen, im Restaurant, werden unter anderem Salatherzen und panierte Eier aufgetischt, danach soll es eine herzhafte Tarte geben, zum Abschluss eine Praline – eine Auswahl, die erst mal schlicht und bodenständig klingt. Und das ist sie auch, schließlich am Tisch angekommen, die Teller werden geprägt durch eine Finesse, die sich aus der Einfachheit ergibt.

Der leichte Bittergeschmack der Salatherzen wird von der süßlichen Cremigkeit einer beigegebenen Kräuter-Mayonnaise ummantelt; die Tarte mit Spargel und Räucherforelle hat einen feinen Geschmack, die Praline mit Gurke und Rose gibt sich frisch und sommerlich. Kurzum: Wer im Pars bereits gegessen hat, wird sich über die neueste Nachricht zum Charlottenburger Restaurant kaum wundern.

Die Meisterin in Aktion: Jakobsmeier konzipiert und kocht im Pars.
Die Meisterin in Aktion: Jakobsmeier konzipiert und kocht im Pars.Pujan Shakupa

Küchenchefin Alina Jakobsmeier, die neben den hier beschriebenen Kleinigkeiten à la carte auch feingliedrigere Mehrgängemenus konzipiert und kocht, wurde von dem renommierten Restaurantführer Gault & Millau, der am Montag in seiner neuen Ausgabe erscheint, mit einem „Next-Generation“-Preis ausgezeichnet. Die gelernte Konditormeisterin gilt also nun auch hochoffiziell als eine kulinarische Hoffnungsträgerin unserer Stadt und unseres Landes – nicht nur wegen ihres Wirkens im Restaurant Pars.

Pastellfarben, Pralinen, Pflaumenblüten

Denn Jakobsmeier ist auch für die zugehörige und gleichnamige Schokoladenmarke der Künstlerin und Restaurantinhaberin Kristiane Kegelmann aktiv: Fortlaufend entwickelt Jakobsmeier neue Rezepturen für die legendären Pars-Pralinen; kleine pastellfarbene Kunstwerke, in denen Geschmäcker von Holunderblüten und Verju zueinanderfinden, anderen Sorten sind knackige Pflaumenblüten oder erdig-nussiger Maca-Ginseng beigefügt.

Jakobsmeier ist nicht die einzige Berlinerin, dessen Leistung nun vom Gault & Millau hervorgehoben wird. Auch einer der wichtigsten Preise des Restaurantführers geht 2023 in unsere Stadt: Sarah Hallmann, die seit 2016 das Hallmann & Klee in der Böhmischen Straße in Neukölln betreibt, wurde zur „Gastronomin des Jahres“ ernannt. Überhaupt gingen dieses Mal alle Jahresauszeichnungen des Restaurantführers an Frauen – ohne inhaltliche Kompromisse zu machen, wie die Redaktion betont.

Will sagen: Dass es zumindest in den großen Kategorien nur Preisträgerinnen und keine Preisträger gibt, gründet nicht etwa auf symbolpolitischen Entscheidungen. Sondern allein auf der Qualität der Küchen und ihrer ausgezeichneten Macherinnen.