Interview

Kneipenradar: Mit dieser App finden Sie die richtige Kneipe in Berlin

Die App Kneipenradar hilft dabei, die Kneipe für den eigenen Geschmack zu finden. So hilft man auch der Institution Kiezkneipe. Ein Interview mit den Machern der App.

Das Hackbarth’s in Mitte: Auch in der App Kneipenradar zu finden.
Das Hackbarth’s in Mitte: Auch in der App Kneipenradar zu finden.imago images

Die App Kneipenradar wurde entwickelt, um die Kneipenkultur in Berlin zu erhalten und zu fördern. Die App listet alle Kneipen in Berlin auf und bietet eine Vielzahl von Filteroptionen, damit Nutzer genau die Kneipen finden, die den individuellen Geschmack treffen.

Ob man nach Kneipen mit Dartspielen, Barrierefreiheit, Außenbereichen oder Kartenzahlung sucht – mit Kneipenradar findet man genau die Kneipe, die man gerade sucht. Die App ist kostenlos. Wir haben mit den Machern Sebastian Schneider und Max Mitschke gesprochen. (Weitere Informationen finden Sie hier und im App-Store.)

Wie sind Sie auf das Projekt Kneipenradar gekommen?

Wir waren einen Abend unterwegs und waren auf der Suche nach einer Kneipe, in der wir Dart spielen können. Leider haben wir an dem Abend keine einzige Kneipe im Umkreis gefunden, die einen Dartautomaten hatte. Da dachten wir uns: Wäre es nicht toll, wenn es eine App gäbe, wo man genau danach filtern kann? Und so haben wir wenige Tage später begonnen, die Informationen zu sammeln und die App zu programmieren. Das muss ca. vor anderthalb Jahren gewesen sein.

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Foto: privat
Zum Interviewpartner
Sebastian Schneider; Jahrgang 1998, ist gebürtiger Berliner und hat sowohl eine Ausbildung als Fluggeräteelektroniker bei Lufthansa als auch als Veranstaltungstechniker beim RBB gemacht. Nach der Ausbildung wurde er beim Rundfunk direkt übernommen und arbeitet dort jetzt als Tontechniker. Seine Freizeit gehört jedoch ganz dem Berliner Nachtleben: Zusammen mit einem Freund hat er die App Kneipenradar entwickelt, in der man nach verschiedenen Kriterien Kneipen aus der Gegend finden kann. Wenn Sebastian nicht gerade als Scout für den Kneipenradar unterwegs ist, legt er als DJ in Clubs oder bei privaten Feiern auf. Mit seiner Arbeit beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seiner Freizeit als DJ und Kneipen-Scout hat er stets die Unterhaltung der Leute im Fokus.

Was kann man alles in der App erfahren?

Auf einer Stadtkarte sind momentan knapp über 750 Kneipen zu finden, und direkt auf den ersten Blick ist ersichtlich, ob sie geöffnet oder geschlossen haben. Dies ist durch grüne und rote Punkte sichtbar gemacht. Klickt man nun auf eine der Kneipen drauf, landet man auf einer nächsten Seite, wo folgende Informationen zu finden sind: Adresse, Öffnungszeiten, angebotene Fassbiere, Kontaktdaten, Spiele (Dart, Kicker, Billard usw.) und weitere relevante Infos wie Rauchen, Kartenzahlung, Barrierefreiheit, usw. All diese Informationen kann man auch auf der Karte filtern. Das heißt, wenn ich eine Kneipe suche mit Dartautomat, kann ich diesen Filter einstellen – und dann werden nur noch entsprechende Kneipen angezeigt. Dazu gibt es noch die Möglichkeit, eine Favoritenliste anzulegen. So hat man immer seine Lieblingskneipen im Blick. Nach und nach werden noch viele weitere Funktionen dazukommen. So haben wir z.B. geplant, dass die User sich über die App mit ihren Freunden verknüpfen können und die Kneipeninhaberinnen und Inhaber ihre Informationen selber anpassen können. Auch ein Bewertungssystem wird bald verfügbar sein.

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Foto: privat
Zum Interviewpartner
Max Mitschke, Jahrgang 1993, ist Wahlberliner und stammt ursprünglich aus Lauf an der Pegnitz. Selbst eine Ausbildung als Fachinformatiker bei Adidas konnte ihn nicht in Bayern halten, weshalb er erst Mediengestalter in Ausbildung und später Frontend Developer bei Plan.net wurde. Seit 2016 ist er mit seiner eigenen Digital-Agentur MOVACT selbstständig. Da liegt es nur nahe, dass er auch in seiner Freizeit Probleme vieler Menschen mit Apps löst. Mit seinem Projekt WahlSwiper hilft er seit 2017 Millionen Nutzern bei einer Wahlentscheidung und mit dem Kneipenradar löst er das Problem, den passenden Ort in der Nähe für die Abendgestaltung zu finden.

Für wen ist die App gedacht?

Die App ist für jedermann gedacht. Ich denke grad für Touristen und Leute, die mal was Neues entdecken wollen, ist die App sehr hilfreich. Wir wollen mit dieser App auch einfach die Kneipen-Szene etwas unterstützen. Leider machen in Berlin nach und nach immer mehr Kneipen dicht, weil sie einfach so unbekannt sind, dass die Gäste wegbleiben. Wir hoffen, dass der ein oder andere vielleicht mal eine neue Kneipe entdeckt. Dazu kommt noch, dass die meisten Kneipen gar keinen oder nur einen sehr kleinen Internetauftritt haben. Nicht jeder kann sich selber eine Website für sein Lokal programmieren. Wir geben aber mit der App den Kneipen die Chance, ganz einfach und unkompliziert ihre Informationen an die Leute zu bringen.

Können Android- und auch Apple-Telefone die App nutzen?

Ja, die App ist auf beiden Systemen kostenlos verfügbar.

Wie stellt ihr die Aktualisierung sicher?

Momentan geben wir noch alle Daten selber ein, da es noch nicht möglich ist, sich in der App als User anzumelden. Da setzen wir einfach auf die Mithilfe der User und Inhaberinnen und Inhaber. Es können entweder über die App selber oder per E-Mail Fehler und fehlende Kneipen gemeldet werden. Wir versuchen dann so gut es geht, die Änderungen zu prüfen und aktualisieren dann entsprechend die Daten.

Sind auch weitere Städte geplant?

Momentan konzentrieren wir uns erst einmal auf Berlin. Wenn dann irgendwann all unsere Ideen umgesetzt sind, werden sicherlich auch andere Städte dazukommen. Da sind dann technisch eigentlich keine Grenzen gesetzt.

Vielen Dank für das Gespräch!