Frau Rützel, wer hat Sie diese Woche wütend gemacht?
Désirée Nick. Sie zog in ihrem Podcast „Lose Luder“ mit Daniela Büchner zusammen über die „Bauer sucht Frau“-Absolventin Iris Abel her, äußerte sich abfällig über deren angeblichen Körpergeruch und spekulierte reichlich vulgär über das Sexleben der Frau mit Ehemann Uwe.
Abel klagte und bekam Recht: Nick muss ihr 10.000 Euro zahlen. Noch geschmackloser als Nicks total unlustige Schmähungen finde ich ihre Reaktion auf das Urteil: Sie ließ verlauten, nun eben in diesem Jahr nicht mehr mildtätig wirken zu können: Die Entschädigungssumme würde sie nämlich von ihrem „Spendenkonto für die Ukraine“ begleichen, weswegen es ihr nicht mehr für Charity-Zwecke zur Verfügung stehe. Arm, in mehrfacher Hinsicht.
Auch der australische Schauspieler Russell Crowe soll sich danebenbenommen haben, was ihn zwar kein Bußgeld, aber womöglich seine Einladung zur heutigen Krönung von König Charles III. gekostet haben soll.
Zumindest mutmaßt er selbst, er habe sich die Einladungsehre verscherzt, weil er sich bei seinem jüngsten Treffen mit den Royals nicht an die Etikette gehalten habe. Statt die Prinzen William und Harry bei einem gemeinsamen Event mit der gebotenen förmlichen Sprache zu begrüßen, nannte er sie nämlich „mate“, also „Kumpel“. Er begegne allen Menschen mit Respekt, aber dieses „Eure königliche Hoheit“-Ding läge ihm einfach nicht im Blut, sagte Russell in einem Radiointerview.
Nicht der einzige Promi, dessen Hofetikette noch ausbaufähig ist: Auch Lionel Richie brach kurz vor der Krönung eine Verhaltensregel, als er Königsgemahlin Camilla vertraulich am Arm berührte.
Ja, das sollte man sich bei aller Euphorie verkneifen, falls man einmal einem Mitglied der königlichen Familie begegnet. Obendrein hatte er Charles und Camilla von sich aus die Flosse entgegengestreckt, statt zu warten, bis ihm die Monarchenhand huldvoll angeboten wurde. Camilla schien dem alten Lionel sein übersprungsmäßiges Überschwangstatschen aber nicht sonderlich übel zu nehmen, eventuell hat sie persönlich ja ein rustikaleres Verhältnis zu solchen royalen Feinstheiten.

Während einige Royalfans erst glauben werden, dass Prinz Harry wie angekündigt bei der Krönung seines Vaters dabei ist, wenn er sich tatsächlich in der Westminster Abbey einfindet, wurde die familiäre Wiedervereinigung bei „Madame Tussauds“ in London bereits vollzogen: Harrys Wachsfigur wurde vorerst zurück zu den übrigen Royals geräumt.
Das finde ich ziemlich putzig. Eigentlich steht der Herzog von Sussex zusammen mit seiner Ehefrau Meghan in einer anderen Abteilung, zusammen mit anderer Hollywood-Prominenz. Für die nächsten Tage durfte er zu seiner royalen Restfamilie umziehen, während die Wachs-Meghan im Hollywood-Exil verblieb, also fast wie im wahren Leben. Nach dem Ende der Krönungsfeierlichkeiten wird die Harry-Figur aber sofort wieder zu ihr zurücktransportiert. Also auch wie im echten Leben, denn angeblich will sich Harry gleich nach der Zeremonie in der Abtei wieder in den Flieger nach Kalifornien setzen – royale Experten mutmaßen, dass er womöglich kein persönliches Wort mit seinem Vater oder Bruder wechseln wird.
Was macht eigentlich Helene Fischer?
Wie so oft weiß man das bei ihr nicht ganz genau, allerdings las ich gerade von einigen Ultra-Fischer-Fans, die nach eigener Aussage seit Jahren auf Urlaub verzichten, um ihr Geld stattdessen in Helene-Konzerttickets anzulegen. Ich will mich darüber auf keinen Fall lustig machen, denn ich weile derzeit in London, und es könnte gut passieren, dass auch mein Urlaubsbudget wegen impulsiver Fankäufe empfindlich schrumpfen wird. Ob 66 Helene-Fischer-Konzertkarten oder das sechsteilige handgeschliffene Kristallkelchset mit Charles-Monogramm – im Grunde sind wir doch alle gleich.
Die Fragen stellte Christian Seidl.




