Frau Rützel, wer hat Sie diese Woche wütend gemacht?
Ina Aogo. Die nach Dubai ausgewanderte Fußballergattin und Influencerin fällt ja regelmäßig durch eher stumpfgemütig erscheinende Aktionen und Aussagen auf. Jetzt zeigte sie einen Welpen, den sie nach eigener Aussage in einer Tierhandlung kaufte – obwohl sie das nicht vorgehabt habe, als sie den Laden betrat, aber das Hündchen sei nun mal so hübsch gewesen. Als Hundemensch und Tierschutz-Befürworterin gehen mir bei solchen Aussagen gleich mehrere Bestecksammlungen in der Tasche auf. Ich weigere mich zu akzeptieren, dass manche Leute mit der Entscheidung für ein Lebewesen genauso umgehen wie mit einem neuen, aus einer Laune heraus angeschafften Paar Schuhe. Wahrscheinlich muss ich langsam doch die Underground-Geheimorganisation gründen, über die ich schon länger nachdenke: Den Influencer-Haustiere-Rettungstrupp, kurz: IHRT, mit dem ich solche Tierchen aus ihren tristen Leben als Accessoire befreie, um ihren anderswo ein schönes Heim zu suchen.
Die eine kauft spontan ein Tier, die andere verkloppt Romantikbedarf: Haben Sie auch schon auf den Hochzeitsanzug von Mats Hummels geboten?
Tatsächlich nicht, was mich selbst ehrlich gesagt am meisten wundert. Ich finde es nämlich ganz lustig, dass Cathy Hummels, Matsens Exfrau, die Klamotte nun für einen guten Zweck versteigert. Laut ihres Instagram-Postings habe ihr Ex-Mann das „maßgeschneiderte Schmuckstück“ schnöde entsorgen wollen, aber sie sei rechtzeitig eingeschritten und habe den maßgeschneiderten Anzug aus dem Müll gerettet. Das repräsentative Outfit (Smoking in Champagnergold mit gelber BVB-Bauchbinde) kommt komplett mit lebensnahen Blessuren (O-Ton Cathy: „Original!!! Sind sogar noch Weinflecken drauf.“). Zwei Wochen lang können Interessierte nun für die „Einzelanfertigung von Boss, Größe XL“, bieten. Der geschätzte Wert liegt laut Hummels bei 10.000 Euro, das Mindestgebot sind 2096 Euro. Der Erlös soll ohne Abzüge an „Ein Herz für Kinder“ gehen.
In zwei Wochen wird König Charles III. in London mit reichlich Tamtam gekrönt. Haben Sie schon ein adäquates Outfit beisammen?
Fast. Ich habe mich noch nicht final entschieden, welchen Fascinator ich tragen werde. Immerhin muss ich nicht länger darüber nachdenken, welches Präsent ich dem frisch Gekrönten bei der anschließenden Prozession von meinem Platz am Straßenrand in seine goldene Kutsche werfen will. Nachdem Papst Franziskus Charles vergangene Woche ein paar Holzsplitter geschenkt hat, die angeblich vom Kreuze Jesu Christi stammen, sehe ich die Geschenkefrage als hinfällig an; der Papst hat die Latte für uns alle in jeder Hinsicht zu hoch gehängt, schönen Dank auch. Wenn wir bei der TV-Übertragung genau hinschauen, können wir die Holzstückchen kurz sehen: Sie sollen in ein neues Silberkreuz eingearbeitet werden, das am 6. Mai bei der Zeremonie in der Westminster Abbey zum Einsatz kommen soll.
Seit vergangene Woche hat Deutschland einen neuen Superstar, auch wenn Deutschland davon eventuell nichts mitbekommen hat. Im DSDS-Finale trat Chefjuror Dieter Bohlen auch persönlich auf und kassierte dafür nun Spott von Bill Kaulitz. Berechtigt?
Auf jeden Fall. Es stimmt ja alles, was Bill und Tom Kaulitz in ihrem Podcast „Kaulitz Hills“ über dieses tragische Schauspiel sagen: Es ist schon recht erbärmlich, als krittelfroher Juror selbst mit Voll-Playback aufzutreten. „Und kann dann aber nicht mal richtig Playback singen“, so Bill: „Und dann ist das auch noch so getunt und klingt so scheiße auf der Aufnahme. Da konnte man wirklich nur richtig schwer, schwer, schwer hingucken.“ Und ich dachte: Mir ging’s ähnlich.
Was macht eigentlich Helene Fischer?
Sie singt und turnt sich bei ihrer Tour durch Deutschland. Allen Fans, die sich dafür ungern vom Sofa hochwuchten wollen, empfehle ich die „Traumschiff“-Wiederholung morgen Vormittag: Da spielt Fischer eine kecke Reiseleiterin.
Die Fragen stellte Christian Seidl.