„Es war sehr brutal, eine sehr, sehr andere Erfahrung als das, was man im Fernsehen sieht und in Geschichten hört“, sagt Boris Boris Becker. „Man kämpft jeden Tag ums Überleben.“ Die Schilderungen des einstigen Tennisstars stammen aus dem April dieses Jahres; in einem Interview hatte Becker der BBC von seiner Zeit im Gefängnis erzählt.
Schnell habe er dort lernen müssen, dass er „Schutz brauche“ und sich auch mit den „harten Jungs“ abgeben müsse. 2022 war der 55-Jährige von einem Londoner Gericht wegen Insolvenzstraftaten zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden; gut sieben Monate davon saß er in zwei britischen Gefängnissen ab.
Nun will die Bild-Zeitung erfahren haben: Tatsächlich hatte sich Becker in dieser Zeit mit zwielichtigen Jungs angefreundet – und zwar mit solchen von der ganz harten Sorte. Boris Becker soll im britischen Huntercombe-Gefängnis, in das er im Herbst 2022 gekommen war, viel Zeit mit Hooligans und Neonazis verbracht haben. Das will die Bild „exklusiv“ erfahren haben, ohne ihre Quellen näher zu nennen.
Boris Becker soll für die beiden Sachsen gedolmetscht haben
Bei den Männern soll es sich um den 36-jährigen Peter K. und den 45-jährigen Sebastian R. handeln. Die beiden Sachsen seien wegen eines Überfalls auf einen Londoner Pub im Rahmen eines Fußballspiels der Nations League zwischen Deutschland und England verurteilt worden, in den rund 100 Hooligans verwickelt gewesen sein sollen. Beide sollen bei dem Überfall extrem brutal vorgegangen und zu je drei Jahren Haft verurteilt worden sein.
Die Gefängnisleitung in Oxfordshire habe Becker gebeten, für die beiden Deutschen zu dolmetschen, da weder K. noch R. Englisch sprechen könnten. Die drei hätten daraufhin viel Zeit miteinander verbracht – die beiden auch deutschen Behörden bekannten Hooligans und Neonazis hätten sogar an Sport- und Motivationskursen teilgenommen, die Becker Mitinsassen im Knast angeboten hatte.
Becker schenkte den beiden Hooligans seine Kleidung
Als Becker kurz vor Weihnachten 2022 entlassen wurde, habe er Peter K. und Sebastian R. seine Kleidung geschenkt – K. unter anderem ein graues T-Shirt mit braunem Kragen der Größe XL von Beckers eigenem Label BB Style, R. ein Paar Puma-Turnschuhe in Größe 45. Auch Autogramme habe Becker seinen deutschen Mitinsassen, die zwischenzeitlich in einer Zelle direkt neben seiner gelebt haben sollen, hinterlassen haben.
Bisher waren nur zwei weitere „Beschützer“ Beckers bekannt gewesen: Auch mit dem 50-jährigen Deutschen Ike J., der wegen Drogenhandel und Geldwäsche einsitzt, sowie der 38-jährige verurteilte Gewalttäter Sugan S. soll er viel Zeit verbracht haben. Beide befinden sich nach Bild-Informationen weiterhin in Haft.




