Reportage

Prora: Zwischen NS-Größenwahn und Ostsee-Tourismus auf Rügen

Urlaub machen in einem Seebad, das die Nazis gebaut haben – seit kurzem gibt es in Prora auf Rügen Ferienwohnungen. Was ist das für ein kurioser Ort, und wer lebt hier?

Alt neben neu: Die Blöcke des ehemaligen „KdF“-Seebads wurden teilweise saniert. 
Alt neben neu: Die Blöcke des ehemaligen „KdF“-Seebads wurden teilweise saniert. Imago

Der alte Mann braucht Speck. Wolfgang Münch kocht nur für sich allein, Bratkartoffeln mit Speck isst der 80-Jährige besonders gern. 20 Minuten noch, dann macht Edeka die Türen auf.

Münch sitzt auf einer Bank vor dem Supermarkt, der auch an diesem Julisonntag öffnen wird, und gerät ins Plaudern. Er erzählt von seiner altersgerecht gebauten Wohnung in Prora, einem Ortsteil von Binz auf Rügen. Sie ist gelegen in einem gigantischen, rund 4,5 Kilometer langen Baukomplex, der von den Nazis geplant und teilweise erbaut wurde. Und in dem heute Ferienapartments und Wohnungen liegen.

Berliner Zeitung

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