Seit Tagen mehren sich die Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann und ziehen immer weitere Kreise. Längst haben die Schlagzeilen um ausschweifende Aftershow-Partys, bei denen es nach Darstellung mehrerer Frauen zum Einsatz von illegalen Substanzen und Übergriffen gekommen sein soll, für die Band auch unternehmerische Konsequenzen.
Am Freitag hatte Lindemanns Verlag Kiepenheuer und Witsch bekanntgegeben, man wolle künftig nicht mehr mit dem Musiker zusammenarbeiten. Am Montag zog die Drogerie-Kette Rossmann nach: Mit sofortiger Wirkung wurden die Rammstein-Parfums „Kokain“ und „Pussy“ aus dem Online-Shop entfernt.
Und auch Fans scheinen sich vermehrt von der Berliner Band zu distanzieren: Zwar gibt es noch immer zahlreiche treue Anhänger, die ihren Idolen in Social-Media-Kommentaren den Rücken stärken. Mittlerweile aber häufen sich auch die kritischen Beiträge, in denen sich einstige Rammstein-Fans von der Band lossagen. Und: Auf Online-Verkaufsplattformen versuchen ungewöhnlich viele Nutzerinnen und Nutzer, ihre Rammstein-Karten für anstehende Konzerte in Deutschland loszuwerden.
Hunderte Fans versuchen ihre Tickets loszuwerden
Auf der Plattform Eventim etwa versuchen aktuell hunderte Userinnen und User, ihre Tickets für Shows weiterzuverkaufen, die am Mittwoch, Donnerstag, Samstag und Sonntag in München stattfinden. Im Bereich der digitalen Ticket-Börse sollen sogar einige Angebote eingegangen sein, bei denen Fans ihre Karten weit unter Wert verkaufen wollen. Zuerst hatte die Bild darüber berichtet.
Demnach werde in einem digitalen Saalplan des Münchner Olympiastadions für den kommenden Sonntag sichtbar, dass ungewöhnlich viele Fans ihre Original-Tickets in den Weiterverkauf gegeben hätten. Auf dem Schwarzmarkt vor dem Stadion könnten Karten nicht verkauft werden, da Rammstein die Tickets für ihre Konzerte personalisiere; eine Umschreibung könne nur über den Veranstalter beziehungsweise über Eventim erfolgen.
Und auch wenn diese Episode auf die Gagenzahlungen der Rammstein-Mitglieder keinen Einfluss haben wird – schließlich bleiben alle Konzerte ausverkauft, die Gagen somit unangetastet –, befindet sich die Band längst im Krisenmodus. Wie die Zeitung Welt von nicht näher definierten Quellen erfahren haben will, habe Rammstein am Freitag eine Berliner PR-Agentur engagiert, die auf Krisenmanagement spezialisiert sei.
„Casting Director“ Alena Makeeva darf Konzerte der Band nicht mehr besuchen
In Absprache mit der Agentur, so heißt es bei Welt, sei am Montag zudem eine renommierte Rechtsanwaltskanzlei damit beauftragt worden, die Vorwürfe zu untersuchen. Und: Auch im direkten Umfeld der Band soll es zu Konsequenzen gekommen sein. Demnach wurde eine Frau, die von Welt als „Assistentin“ beschrieben wird, die „vor allem für Till Lindemann“ tätig gewesen sein soll, mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben entbunden – und es wurde angeordnet, dass sie keine Konzerte der Band mehr besuchen darf.
Bei der Frau soll es sich um Alena Makeeva handeln, die für die Rekrutierung junger weiblicher Fans zuständig gewesen sein soll: Aktuell stehen Vorwürfe im Raum, im Rahmen von Rammstein-Konzerten habe sich ein als „Row Zero“ bekanntgewordenes System etabliert, das der Zuführung junger Frauen an Till Lindemann diene. Durch Makeeva angesprochene, sozusagen „gecastete“ weibliche Fans seien auf Partys im Rahmen der Konzerte geführt worden, bei denen es nach Darstellung mehrerer Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein soll, denen sie nicht zugestimmt hätten.
Makeeva sei nun vom Rammstein-Management der Zugang zu sämtlichen Konzerten untersagt worden. Die Russin befinde sich aktuell noch in München, solle aber in Kürze in ihr Heimatland zurückreisen. Makeeva soll seit 2019 mit der Band unterwegs gewesen sein und hat sich selbst als „Casting-Director“ bezeichnet – Geld, so will Welt aus dem Umfeld der Band wissen, habe sie für ihre angeblichen Dienste nie erhalten.
Ihr Instagram-Profil hat Alena Makeeva kürzlich auf „privat“ gestellt, sodass Inhalte nur noch von Followerinnen und Followern gesehen werden können. Noch einen Schritt weiter ging Till Lindemann: Er hat sein Instagram-Profil vor einigen Tagen gleich ganz gelöscht.
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