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Wedding: Neue Anna-Lindh-Schule versinkt im Müll – „Der Schulbetrieb ist in Gefahr“

An der Anna-Lindh-Schule in Wedding gibt es keine Mülltonnen für den Schulabfall. Eltern und Lehrer transportieren den Müll eigenständig ab – und drohen mit Protest.

Im Bezirk Mitte hat die Anna-Lindh-Schule mit einem Müllproblem zu kämpfen.
Im Bezirk Mitte hat die Anna-Lindh-Schule mit einem Müllproblem zu kämpfen.privat

An der erst im Februar neu umgezogenen Anna-Lindh-Schule in Wedding fehlt es seit Schulbeginn an Mülltonnen für den allgemeinen Schulabfall. Obwohl das Schulamt bereits im vergangenen Jahr entsprechende Tonnen beantragt hat, wurden diese vom Facility Management bislang nicht bereitgestellt, teilte die Gesamtelternvertretung in einem Brandbrief mit. „Der Schulbetrieb ist in Gefahr“, sagt Tobias Weber, Vorsitzender der Gesamtelternvertretung (GEV) der Berliner Zeitung auf Anfrage.

Die Folgen sind auf den Fotos sichtbar: Essensreste, Verpackungen und Müll stapeln sich, während die Müllentsorgung in der Mensa problemlos funktionieren soll. Dort wurden die benötigten Behälter pünktlich zum Schulstart geliefert. Eltern und Lehrkräfte sehen sich deshalb gezwungen, den Müll selbst in Plastiksäcken aus der Schule zu transportieren und am alten Schulstandort in der Guineastraße zwischenzulagern.

Eltern der Anna-Lindh Schule wollen vor das Rathaus ziehen

„Wir reden von Umweltbewusstsein und Sauberkeit, aber unsere Kinder lernen gerade das genaue Gegenteil – dass Müllberge anscheinend normal sind“, kritisiert Weber. Neben hygienischen Bedenken sorgen die unklaren Zuständigkeiten für Unverständnis. „Wir müssen den Müll in Plastiktüten sammeln, in eigentlich für die Kinder vorgesehenen Räumen lagern, improvisieren und ihn durch die halbe Stadt transportieren – das ist unwürdig für eine Berliner Schule. Das Facility Management sollte vor Scham im Boden versinken“, heißt es aus der Elternschaft. Für 500 Kinder gebe es nur eine schwarze Tonne.

Trotz mehrfacher Beschwerden soll es bislang keine Lösung seitens der Behörden geben. Die Eltern fordern eine sofortige Reaktion und kündigen an: „Wir sind bereit, diesen Missstand öffentlich zu machen – notfalls mit Müllsäcken vor dem Rathaus.“


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