USA

Waldbrände in Los Angeles: 24 Tote – Iran, Ukraine bieten Hilfe an

Für mehr Familien in Los Angeles gibt es traurige Gewissheit: Acht weitere Menschen wurden nach den Waldbränden tot gefunden. Die Opferzahlen können noch steigen.

Feuerwehrleute kämpfen gegen das Palisades-Feuer im Raum Los Angeles.
Feuerwehrleute kämpfen gegen das Palisades-Feuer im Raum Los Angeles.Ali Matin/Imago

Die Zahl der Todesopfer infolge der Brände in und um Los Angeles ist nach offiziellen Angaben auf mindestens 24 gestiegen. Die jüngste Opferzahl geht aus einer am Sonntag (Ortszeit) veröffentlichten Liste der Abteilung für Gerichtsmedizin im Verwaltungsbezirk Los Angeles hervor. Demnach wurden acht Leichen in und um den Stadtteil Pacific Palisades aufgefunden, 16 im Gebiet des sogenannten Eaton Fire in und um die Vorstadt Pasadena.

Feuerwehrleuten gelang es am Sonntag trotz aller Bemühungen nicht, das Feuer in Pacific Palisades zu stoppen. Mit wieder erwarteten stärkeren Winden wird befürchtet, dass sich die Brände in den kommenden Tagen ausweiten könnte. Der jüngsten Bilanz der Brandschutzbehörde Cal Fire zufolge wurden bislang etwa 12.000 Gebäude vernichtet, darunter auch Anbauten, Wohnmobile und Schuppen. Allein durch das Palisades-Feuer wurden 9500 Hektar Fläche verwüstet, durch das Eaton Fire, das unter anderem im Vorort Altadena wütete, etwa 5660 Hektar.

Waldbrände in Los Angeles: Unerwartete Hilfsangebote

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Behörden im Raum Los Angeles angeboten, Feuerwehrleute zur Bekämpfung der Brände zu entsenden. Selenskyj sagte in einer am Sonntagabend im Onlinedienst X veröffentlichten Videobotschaft, er habe Innenminister Ihor Klymenko angewiesen, „die mögliche Beteiligung unserer Rettungskräfte an der Bekämpfung der Waldbrände in Kalifornien vorzubereiten“. Ukrainer könnten US-Bürgern dabei helfen, Leben zu retten. Die Hilfe werde derzeit koordiniert, sagte Selenskyj weiter und fügte an: „150 unserer Feuerwehrleute sind einsatzbereit.“

Auch der Leiter der Gesellschaft des Roten Halbmonds im Iran erklärte, die Organisation sei bereit, den von den Waldbränden in der US-Stadt Los Angeles Betroffenen zu helfen. In einem Brief an den Leiter des US-Amerikanischen Roten Kreuzes drückte Pirhossein Koliwand sein Mitgefühl mit den Familien der Opfer aus und bezeichnete die Brände als „eine Wunde im menschlichen Gewissen, die alle verantwortungsbewussten und mitfühlenden Menschen auf der ganzen Welt tief berührt“. Und weiter: „Wir vom Roten Halbmond der Islamischen Republik Iran sind darauf vorbereitet, unsere spezialisierten Krisenreaktionsteams, Hilfsgüter und geschultes Personal schnell in das betroffene Gebiet zu entsenden, wobei wir auf unsere umfangreiche Erfahrung im Umgang mit Natur- und humanitären Katastrophen zurückgreifen können.“

Mutmaßlicher Plünderer festgenommen – war als Feuerwehrmann verkleidet

Derweil hat die Polizei nach eigenen Angaben einen als Feuerwehrmann verkleideten mutmaßlichen Plünderer festgenommen. Er sei „während eines Einbruchs in ein Haus“ erwischt worden, erklärte der Sheriff des Verwaltungsbezirks Los Angeles, Robert Luna, am Sonntag vor Journalisten. Der Mann in einer falschen Feuerwehruniform gehörte nach Polizeiangaben zu einer Gruppe von drei Menschen, die sich verbotenerweise im Sperrgebiet in und um den vom Feuer verwüsteten Stadtteil Pacific Palisades aufhielten.

Der Leiter der Polizeibehörde von Los Angeles (LAPD), Jim Mcdonnell, sagte zu dem Fall: „Es gibt Menschen, die alles tun würden, um die Opfer dieser Tragödie auszunutzen.“ Dem Mann droht wegen seiner Verkleidung als Feuerwehrmann noch eine härtere Strafe als anderen Plünderern: Diese Form der Amtsanmaßung wird in Kalifornien mit bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet.