Die Bilder der Waldbrände um die kalifornische Metropole Los Angeles haben schockierende Reaktionen ausgelöst. Etwa 10.000 Gebäude seien den Flammen bislang zum Opfer gefallen, hieß es am Freitagvormittag deutscher Zeit. In der Region sehe es so aus, als ob „eine Atombombe in diesen Gebieten abgeworfen wurde“, so Sheriff des Bezirks Los Angeles, Robert Luna. Und während die Brände weiter außer Kontrolle sind, streiten sich hierzulande zwei prominente Vertreter von Wetter- und Klimafragen um die Deutungshoheit über die Ursachen der Katastrophe.
So postete Klimaaktivistin Luisa Neubauer am Mittwoch auf X ein dramatisches Foto von einem in Flammen stehenden Spielplatz und schrieb dazu: „Kalifornien, Januar, 2025. Das wäre das ehrliche Titelfoto für einen Wahlkampf, der bisher meint, die wohl größte Krise des Jahrhunderts ausladen zu können.“ Ein Hinweis darauf, dass der Klimawandel im Bundestagswahlkampf derzeit nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Doch ist der Klimawandel der Hauptschuldige für die Katastrophe, die sich derzeit in Kalifornien abspielt? Nein, konterte Wetterexperte und Talkmaster Jörg Kachelmann wenig später. „Wenn es etwas gibt, was sich am wenigsten als Symbol für die Klimakrise eignet, dann ist es ein Waldbrand in Kalifornien. Mehr oder weniger alles, was Sie sich vorstellen, ist ein besseres Symbol für die Klimakrise. Aber Kartoffeln reagieren auf Waldbrände einfach am besten, das wissen auch Medien, deswegen immer wieder diese Bilder zum Thema.“
Wenn es etwas gibt, was sich am wenigsten als Symbol für die Klimakrise eignet, dann ist es ein #Waldbrand in #Kalifornien.
— Jörg @kachelmann anderswo: @realkachelmann (@Kachelmann) January 8, 2025
Mehr oder weniger alles, was Sie sich vorstellen, ist ein besseres Symbol für die Klimakrise.
Aber Kartoffeln reagieren auf Waldbrände einfach am besten,… https://t.co/OGVb7J6L1N
So erklärt Jörg Kachelmann die Brände von LA
Mit Kartoffeln meinte der Schweizer Jörg Kachelmann natürlich Deutsche. Zugleich lieferte er in einem weiteren Tweet eine Erklärung, warum es aus seiner Sicht zu den verheerenden Bildern in Kalifornien kommen konnte. „Ob es zuvor geregnet hat oder nicht, spielte bei der Ausbreitung des Feuers, die durch den Sturm und extrem tiefe Luftfeuchtigkeit garantiert wurde, keine Rolle. Deswegen waren auch alle Versuche, Häuser mit Gartenschläuchen zu retten, zum Scheitern verurteilt. Der Feuersturm ist stärker und trocknet alles in Sekunden, was jemals nass war“, so Kachelmann. Sowohl von Neubauer, als auch andernorts war zuvor immer wieder zu hören gewesen, dass eben diese Dürre und Trockenheit in der Region, also der Klimawandel, die Brände begünstigen würden. Doch nach Ansicht des Wetterexperten stimmt das eben nicht.
Nochmal, es ist so viel Desinformation von so vielen Seiten da, weil alle ihre Chance sehen, auf dem Leid von Menschen ihr Schmuddelsüppchen zu schmurgeln.
— Jörg @kachelmann anderswo: @realkachelmann (@Kachelmann) January 9, 2025
1. Die abgebrannten Häuser standen fast alle nicht im Wald. Sie wurden entweder durch Funkenflug bei Windgeschwindigkeiten… https://t.co/kNWoFP8PEk
Weiter betonte Kachelmann, dass fast alle Waldbrände, die Wohngegenden betreffen, durch Menschen ausgelöst wurden – und nicht durch den Klimawandel. „Fast alle grossen und bösen Feuer, die Wohngegenden betreffen, wurden durch sehr dumme Menschen ausgelöst – das ist kein Wunder, weil Waldbrände (abgesehen von Vulkausbrüchen) nur durch zwei Ursachen entstehen können: 1. Menschliche Aktivitäten 2. Blitz“
Fast alle grossen und bösen Feuer, die Wohngegenden betreffen, wurden durch sehr dumme Menschen ausgelöst - das ist kein Wunder, weil Waldbrände (abgesehen von Vulkausbrüchen) nur durch zwei Ursachen entstehen können:
— Jörg @kachelmann anderswo: @realkachelmann (@Kachelmann) January 9, 2025
1. Menschliche Aktivitäten
2. Blitz
Ähnlich wie in…
Luisa Neubauer ordnet Brände anders ein als Jörg Kachelmann
Auch Luisa Neubauer ordnet auf X die Waldbrände für ihre Follower ganz anders ein als Wetterexperte Jörg Kachelmann. In einem Video sagte sie unter anderem: „Ja, Brände hat es immer gegeben, wird es immer geben, keine Frage. Aber wir wissen sehr eindeutig mittlerweile, dadurch, dass wir die Klimasysteme in der Welt so sehr verändert haben, haben wir unter anderem die Niederschlagsmuster verändert. Wir haben zum Beispiel eine Welt geschaffen, in der es tendenziell immer mehr Starkregen gibt oder Dürren gibt und weniger ebenso Durchschnittsregen und genau das ist der Fall dieser Region.“
Kalifornien brennt, alles normal? pic.twitter.com/0Clj4UkEUN
— Luisa Neubauer (@Luisamneubauer) January 9, 2025
