EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat zum Auftakt des EU-Gipfels in Brüssel eine Einigung zur weiteren Finanzierung der Ukraine versprochen. Auf die Frage, was geschehe, wenn sich die Staat- und Regierungschefs sich am Donnerstag nicht auf eine Lösung für das eingefrorene russische Vermögen einigen könnten, sagte sie: „Wir müssen heute eine Lösung finden. Wie der Präsident des Rates gesagt hat, und ich unterstütze ihn dabei – wir werden den Europäischen Rat nicht ohne eine Lösung für die Finanzierung der Ukraine für die nächsten zwei Jahre verlassen.“
Auch Ratspräsident António Costa hatte angekündigt, solange verhandeln zu lassen, bis eine Einigung über die Finanzierung der Ukraine steht.
Von der Leyen präsentierte zweite Lösung für Ukraine-Finanzierung
Von der Leyen zufolge hat die Ukraine in den nächsten beiden Jahren einen Finanzbedarf von rund 137 Milliarden Euro, die EU wolle zwei Drittel davon decken. Daraus ergibt sich eine Summe von 90 Milliarden Euro, die von der EU bereitgestellt werden soll.
Die Europäische Kommission hatte vorgeschlagen, eingefrorene Vermögenswerte der russischen Zentralbank, die größtenteils bei einer belgischen Clearingstelle liegen, zur Absicherung eines umfangreichen Kredits für die Ukraine zu nutzen. Belgien hat jedoch große Bedenken wegen rechtlicher und finanzieller Risiken angemeldet – auch andere Staaten, darunter Italien, haben Sorgen angemeldet.
This EUCO comes at a decisive time.
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) December 18, 2025
We have one ultimate goal: peace for Ukraine through strength.
And covering Ukraine’s financial needs for 2026-27 is essential for that.
Two proposals are on the table.
We agreed that we will find a solution today. pic.twitter.com/sVUStPaXxL
Auf dem Verhandlungstisch liegt nun neben der Finanzierung durch das russische Vermögen noch eine zweite Variante, die von der EU-Kommission für den Europäischen Rat vorgeschlagen hatte: „Eine, die auf Vermögenswerten beruht, und eine, die auf Darlehen beruht. Wir werden uns entscheiden müssen, welchen Weg wir einschlagen wollen“, so von der Leyen.
Tusk warnt vor Eskalation: „Geld heute oder Blut morgen“
Polens Ministerpräsident Donald griff derweil zu scharfen Worten, um für eine Freigabe des russischen Vermögens zu plädieren. „Jetzt haben wir eine einfache Wahl – entweder Geld heute oder Blut morgen. Und ich spreche nicht nur über die Ukraine, ich spreche über Europa“, sagte Tusk. „Alle europäischen Staats- und Regierungschefs müssen dieser Situation endlich gerecht werden.“
Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen nun Stärke und Entschlossenheit Europas demonstrieren, nachdem US-Präsident Donald Trump die Europäer in der vergangenen Woche als „schwach“ bezeichnet hatte.


