Geopolitik

Ukrainekrieg: Selenskyj sagt Nein zu geforderten Gebietsabtretungen

US-Präsident Trump und Kremlchef Putin zeichnen vor einem Gipfel Änderungen auf der ukrainischen Landkarte ein. Die Ukraine sagt: Ohne uns endet dieser Krieg nicht.

Präsident Selenskyj lehnt Gebietsabtretungen ab.
Präsident Selenskyj lehnt Gebietsabtretungen ab.Vadym Sarakhan/AP/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt die Gebietsabtretungen ab, die sich in Plänen Russlands und der USA für ein Ende des Ukraine-Kriegs abzeichnen. „Die Antwort auf die territorialen Fragen der Ukraine steht in der Verfassung der Ukraine. Davon wird niemand abweichen, und niemand kann abweichen“, sagte er in einer Videobotschaft. „Die Ukrainer werden ihr Land nicht dem Besatzer schenken.“

Medienberichten zufolge hat Kremlchef Wladimir Putin vor einem Gipfel mit US-Präsident Donald Trump gefordert, dass Russland die volle Kontrolle über die ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk bekommt. Dies würde die Preisgabe mehrerer Tausend Quadratkilometer Fläche und strategisch wichtiger Städte durch die ukrainische Armee bedeuten.

Trump kann sich Gebietsaustausch vorstellen

Trump sprach in Washington von einem Austausch von Gebieten, die bislang entweder von russischen oder ukrainischen Truppen gehalten würden, „zum Wohl beider Seiten“. Details nannte er nicht.

Trump und Putin planen ihr Gipfeltreffen für den 15. August im nördlichen US-Bundesstaat Alaska. „Sehr weit weg von diesem Krieg, der in unserem Land tobt, gegen unser Volk, und der sowieso nicht ohne uns beendet werden kann, ohne die Ukraine.“, kritisierte Selenskyj. Die Ukraine verteidigt sich seit fast dreieinhalb Jahren gegen eine großangelegte russische Invasion. Selenskyj ist zu dem Treffen zwischen Trump und Putin am Freitag im US-Bundesstaat Alaska nicht eingeladen.

London kündigt Treffen westlicher Regierungsvertreter zu Ukraine für Samstag an

Im Vorfeld wird an diesem Samstag in Großbritannien ein Treffen westlicher Regierungsvertreter zum Ukraine-Krieg stattfinden. Gastgeber werden der britische Außenminister David Lammy und US-Vizepräsident JD Vance sein, wie das Büro des britischen Premierministers Keir Starmer mitteilte.

An dem Treffen sollen den Angaben zufolge für Sicherheitsfragen zuständige Regierungsvertreter aus Europa und den USA teilnehmen. Das Treffen werde ein „bedeutsames Forum“ sein, um Fortschritte hin zu einem „gerechten und dauerhaften Frieden“ in der Ukraine zu diskutieren, erklärte Starmers Büro.

Lammy und Vance hatten zuvor bereits bilaterale Gespräche in Großbritannien geführt. Dabei hätten sie die Bestrebungen von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des „barbarischen Krieges“ in der Ukraine begrüßt, teilte Starmers Büro mit. Auch seien sie sich darin einig gewesen, dass „der Druck auf Putin aufrecht erhalten werden muss, damit er seinen illegalen Krieg beendet“.

Selenskyj warnt vor „Entscheidungen ohne die Ukraine“

Starmer hatte zuvor am Samstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Selenskyj forderte in dem Gespräch nach eigenen Angaben eine „maximale Koordination“ zwischen der Ukraine und ihren Partnern. Es seien „klare Schritte“ notwendig, damit Russland seinen Krieg gegen die Ukraine beende, erklärte Selensky in einer Online-Botschaft.

„Wir wissen die Entschlossenheit des Vereinigten Königreichs, der Vereinigten Staaten und aller unserer Partner, diesen Krieg zu beenden, zu schätzen“, betonte der ukrainische Staatschef.

Zuvor hatte er vor „Entscheidungen ohne die Ukraine“ gewarnt. „Jede Entscheidung gegen uns, jede Entscheidung ohne die Ukraine ist auch eine Entscheidung gegen den Frieden“, erklärte Selenskyj in Onlinediensten. Die Ukrainer würden ihr Land „nicht den Besatzern“ überlassen.