Nach dem Treffen der Ukraine-Unterstützer auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Ramstein hat der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk die Bundesregierung für ihre Blockadehaltung bei der Lieferung von Kampfpanzern kritisiert. „Es ist eine Riesenenttäuschung, dass Deutschland sich beim Thema Leopard wegduckt“, sagte der ehemalige ukrainische Botschafter in Deutschland der Welt am Sonntag. „Dass man jetzt immer noch abwägen will, ist nichts anderes als eine Blamage.“
Berlin vergeude wertvolle Zeit mit einer „fragwürdigen Salamitaktik“ bei der Waffenhilfe für die von Russland angegriffene Ukraine, kritisierte der Regierungsvertreter. Beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe hatten am Freitag die Vertreter von 50 Unterstützer-Nationen der Ukraine auf dem US-Stützpunkt Ramstein beraten. Sie konnten sich dabei nicht auf die Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine einigen.
Melnyk: Ukraine braucht Panzer zur Rettung von Menschenleben
Der neue Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sagte am Freitag im rheinland-pfälzischen Ramstein, er habe eine Prüfung der Bestände von Leopard-Kampfpanzern für eine eventuelle Lieferung in die Ukraine veranlasst. Hinsichtlich einer tatsächlichen Lieferung gebe es bei den Ukraine-Unterstützerstaaten aber weiter „kein einheitliches Meinungsbild“.





