Der Chef der berüchtigten Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin droht, seine Kämpfer aus dem hart umkämpften Bachmut schon am 10. Mai abzuziehen.
In einer Erklärung am Freitag, dass der Grund für den Rückzug der Mangel an Munition sei. Er beschuldigte das russische Verteidigungsministerium. Wegen des Munitionsmangels müssten seine Kämpfer ansonsten mit einem „sinnlosen Tod“ rechnen, so Prigoschin.
Ein am Freitag veröffentlichtes Video zeigt den 61-Jährigen vor zahlreichen aufgereihten Leichen in der Dunkelheit auf einer Wiese. „Das sind Wagner-Kämpfer, die heute getötet wurden. Das Blut ist noch frisch“, sagt der sichtlich aufgebrachte Prigoschin dazu.
Dann richtet er sich direkt an Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu und an Generalstabschef Waleri Gerassimow – und schreit in die Kamera: „Schoigu, Gerassimow, wo, verdammte Scheiße, ist die Munition?“ Anschließend schimpft er weiter: „Ihr Biester, ihr sitzt in teuren Clubs, eure Kinder haben Spaß am Leben und nehmen Youtube-Clips auf.“ Hätte seine Truppe ausreichend Munition, wären die Todeszahlen fünf Mal niedriger, behauptete er.
Wagner PMC's Prigozhin has lost it. Hard not to interpret this as a declaration of war against Russia's Defence Minister Shoigu and Armed Forces Chief Gerasimov. Yesterday, Wind of Change mentioned that FSB resources are being diverted to prevent a coup. pic.twitter.com/MvMs3el5YG
— Igor Sushko (@igorsushko) May 4, 2023
Im seit mehr als 14 Monaten andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine kämpfen Prigoschins Söldner, die für brutales Vorgehen berüchtigt sind, derzeit vor allem um die Stadt Bachmut. Vor dem Hintergrund der äußerst verlustreichen Gefechte treten dabei immer häufiger Machtkämpfe zwischen dem Wagner-Chef und Russlands regulärer Armee zutage. Mehrfach schon kritisierte Prigoschin, dass seine Männer nicht ausreichend versorgt würden. Zwischenzeitlich drohte er deshalb sogar damit, sie aus Bachmut abzuziehen.


