Der neue Präsident der USA, Donald Trump, hat Kremlchef Wladimir Putin mit massiven Zöllen auf russische Produkte gedroht, sollte dieser nicht in ein Abkommen zur Beendigung des Ukrainekrieges einwilligen. Wenn nicht bald ein „Deal“ zum Ende des Kriegs gemacht werde, „habe ich keine andere Wahl, als Steuern, Zölle und Sanktionen auf alles zu verhängen, was von Russland an die Vereinigten Staaten verkauft wird“, schrieb Trump am Mittwoch in seinem Onlinenetzwerk Truth Social.
Trump fügte hinzu, diese Maßnahmen würden dann auch „mehrere andere teilnehmende Länder“ betreffen, womit er offenbar Verbündete Russlands im seit fast drei Jahren andauernden Krieg gegen die Ukraine meinte.
Der seit Montag amtierende amerikanische Präsident verschärfte damit seine Warnungen an Putin. Bereits am Dienstag hatte er dem russischen Staatschef mit neuen „Sanktionen“ gedroht, allerdings noch in weniger markanter Form. Vor Journalisten hatte Trump gesagt, er werde die Sanktionen gegen Russland „wahrscheinlich“ verschärfen, sollte Putin sich nicht auf ein Abkommen zur Beendigung des Krieges einlassen.
Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, den Ukrainekrieg innerhalb von „24 Stunden“ zu beenden, später setzte er sich dafür einen Zeitrahmen von sechs Monaten.
I’m not looking to hurt Russia. I love the Russian people, and always had a very good relationship with President Putin - and this despite the Radical Left’s Russia, Russia, Russia HOAX. We must never forget that Russia helped us win the Second World War, losing almost 60,000,000…
— Donald J. Trump Posts From His Truth Social (@TrumpDailyPosts) January 22, 2025
„Gute Beziehung zu Putin“: Trump will Russland keinen Schaden zufügen
In seiner Online-Botschaft vom Mittwoch betonte Trump auch, dass er „Russland keinen Schaden zufügen“ wolle und „immer eine gute Beziehung zu Präsident Putin“ gehabt habe. Er wolle Russland, dessen Wirtschaft schwer leide, vielmehr „einen sehr großen Gefallen“ tun – womit er sein Hinwirken auf ein mögliches Friedensabkommen meinte.
„Es geht mir nicht darum, Russland wehzutun“, schrieb Trump. „Ich liebe das russische Volk und hatte immer ein gutes Verhältnis zu Präsident Putin (...).“ Es sei an der Zeit, „einen Deal zu machen“. „Wir können es auf die einfache oder auf die harte Tour machen“, so Trump weiter. Dieser „lächerliche Krieg“ müsse jetzt beendet werden, forderte Trump. Ansonsten werde es „nur noch schlimmer“ werden.
Zuvor hatte sich der Präsident der USA, der seit Montag im Amt ist, gesprächsbereit mit Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gezeigt, um ein Ende des Krieges zu erreichen.
Die USA, die EU und andere Staaten haben seit Beginn des russischen Angriffskrieges vor fast drei Jahren bereits Russland sowie russische Politiker, Geschäftsleute und Militärs mit zahlreichen Strafmaßnahmen belegt. Es blieb zunächst unklar, welche zusätzlichen Sanktionen Trump vorschweben.
Die Ukraine wehrt die russische Invasion mit westlicher Unterstützung ab – nicht zuletzt dank massiver Waffenlieferungen aus den USA. Bislang ist ebenfalls unklar, ob Trump die von seinem Vorgänger Joe Biden beschlossene milliardenschwere Unterstützung der Ukraine beibehalten wird.


