Geopolitik

Bleibt Trump außen vor? Rubio reist zu Ukraine-Friedensgesprächen nach Istanbul

US-Präsident Trump erwog zuletzt, zu dem möglichen Treffen zwischen Selenskyj und Putin in die Türkei zu fliegen. Nun kündigt er eine Reise seines Außenministers an.

Donald Trump (l) und Marco Rubio bei einer Wahlkampfveranstaltung
Donald Trump (l) und Marco Rubio bei einer WahlkampfveranstaltungAP/dpa

US-Außenminister Marco Rubio reist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump zum möglichen Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Kremlchef Wladimir Putin in die Türkei. Die Gespräche dort würden Ende dieser Woche stattfinden, wahrscheinlich am Donnerstag, sagte der Republikaner bei seinem Besuch in Saudi-Arabien. Er bezeichnet dies als „sehr wichtig“ und gab sich optimistisch, dass dabei „sehr gute Ergebnisse“ erzielt werden könnten.

Neben Rubio werden nach Angaben des Weißen Hauses auch die US-Sondergesandten Steve Witkoff und Keith Kellogg zu den möglichen ukrainisch-russischen Gesprächen reisen.

Zuletzt hatte Trump erwogen, selbst daran teilzunehmen. „Ich habe so viele Termine, aber ich habe darüber nachgedacht, tatsächlich dorthin zu fliegen“, sagte Trump am Montag vor seinem Abflug nach Saudi-Arabien. Trump ergänzte auf Nachfrage: „Ich würde hinfliegen, wenn ich denke, dass es hilfreich wäre“. Ob er wirklich nach Istanbul reist, ist weiterhin unklar. Selenskyj bekräftigte am Dienstag, dass seine Zusage ein wichtiges Signal wäre: „Ich denke, es wäre ein weiterer Anstoß für Putin zu kommen“.

Selenskyj will „alles tun“, um Putin in Istanbul zu treffen

Der Vorschlag zur Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche mit der Ukraine ab Donnerstag in Istanbul stammt von Kremlchef Putin - allerdings ist weiterhin offen, ob er selbst dabei sein wird. Selenskyj wird nach eigener Aussage in die Türkei fliegen, dort den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan treffen und auf Putin warten.

Selenskyj unterstrich am Dienstag seine Bereitschaft zu einem Treffen mit Putin: „Wir werden alles tun, um sicherzustellen, dass dieses Treffen stattfindet“. Er werde zudem „alles tun“, um eine Waffenruhe zu vereinbaren. Sollte Moskau Gespräche mit Kiew in der Türkei ausschlagen, müsse der Westen die bis dato stärksten Sanktionen über Russland verhängen, forderte Selenskyj. „Dies sollte das stärkste Sanktionspaket sein“, sagte der ukrainische Präsident. Ein Fernbleiben Moskaus wäre „ein klares Signal, dass sie den Krieg nicht beenden wollen und werden.“

Nach Informationen der Website gulagu.net, die dem Föderalen Schutzdienst Russlands (FSO) angeblich nahesteht, plant Putin (Stand Dienstagvormittag) nicht nach Istanbul zu fliegen. Stattdessen werde ein Flugzeug für den russischen Außenminister Sergej Lawrow und Putins Berater Juri Uschakow vorbereitet.

Kallas: Putin traut sich nicht zu Treffen mit Selenskyj

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sagte, dass es ein guter Schritt sei, wenn sich Selenskyj und der Kremlchef zusammensetzen würden. Sie glaube aber nicht, dass sich „Putin traut“. Ihrer Meinung nach sei Russland nicht an Friedensverhandlungen mit der Ukraine in der Türkei interessiert. „Sie bombardieren immer noch die Ukraine. Wenn sie an Frieden interessiert wären, könnten sie sofort damit aufhören“, sagte die Estin am Rande eines Demokratiegipfels in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen.