Der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, wird am 14. Juli zu einem einwöchigen Besuch in Kiew eintreffen. Das bestätigte er einem Journalisten von Novyny Live am Rande der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Rom. Weitere Details nannte Kellogg nicht. Bereits im Februar war er nach Kiew gereist – einen Monat nach Donald Trumps erneuter Amtseinführung als US-Präsident.
Der Besuch erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Spekulationen, Trump wolle erstmals seit seinem Amtsantritt ein eigenes Waffenpaket für die Ukraine genehmigen. Berichten zufolge könnte das Paket Patriot-Abfangjäger und Mittelstreckenraketen enthalten. Dies werde im Rahmen einer präsidialen Vollmacht geschehen, die sein Vorgänger Joe Biden bereits häufig nutzte, hieß es weiter. Der Wert des Pakets könnte sich auf rund 300 Millionen US-Dollar belaufen. Eine endgültige Entscheidung über die konkreten Waffen steht jedoch noch aus.
Bisher hatte seine Regierung lediglich bereits unter Joe Biden beschlossene Lieferungen fortgeführt. Der Lieferstopp kam zu einem kritischen Zeitpunkt: Russland intensivierte jüngst seine Luftangriffe und feuerte am 9. Juli allein 741 Drohnen und Raketen auf die Ukraine ab – ein neuer Höchstwert.
Trump kündigt „wichtige Erklärung“ zu Russland an
Trump erklärte, er habe von dem Lieferstopp nichts gewusst, habe aber veranlasst, Teile der Lieferungen wieder aufzunehmen. Zudem stellte er für den 14. Juli eine „bedeutende Erklärung“ zu Russland in Aussicht und kündigte an, neue Waffen mit Nato-Finanzierung bereitstellen zu wollen.
Kellogg hatte bereits am 9. Juli mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über Waffenlieferungen und Sanktionen gesprochen. Beide sprachen sich für ein US-Gesetz aus, das härtere Sanktionen gegen Russland und 500 Prozent Strafzölle auf Importe aus Ländern vorsieht, die russisches Öl kaufen.
Am Folgetag nahm Kellogg außerdem an einem Treffen der europäischen Koalition der Willigen teil – erstmals war damit ein US-Vertreter in dem französisch-britischen Bündnis vertreten, das der Ukraine unter anderem Sicherheitsgarantien und eine mögliche Friedensmission in Aussicht stellt.


