Ukraine-Krieg

Russland signalisiert: Friedensabkommen mit der Ukraine stehe „kurz bevor“

Der ranghöchste Wirtschaftsunterhändler Russlands äußert sich zu einem möglichen Ende des Ukraine-Kriegs. Einen Waffenstillstand lehnt Moskau jedoch ab. Und intensiviert Angriffe auf die Ukraine.

Kirill Dmitriev am 15. August 2025 in Alaska
Kirill Dmitriev am 15. August 2025 in AlaskaAFP

Russland und die Ukraine würden laut Kirill Dmitriev, Russlands ranghöchstem Wirtschaftsunterhändler, eine diplomatische Einigung zur Beendigung des Ukraine-Kriegs erzielen. Dies stehe auch durch US-amerikanischer Vermittlung kurz davor, berichten nun der Kiew Independent und CNN.

Die Behauptung widerspräche allerdings Moskaus tatsächlicher Verhandlungsposition: Russland lehne weiterhin jegliche Kompromisse ab und beharrt auf Maximalforderungen – darunter die vollständige Übergabe des gesamten Gebiets Donezk durch die Ukraine als Voraussetzung für Frieden.

„Ich glaube, dass Russland, die USA und die Ukraine einer diplomatischen Lösung tatsächlich recht nahe sind“, sagte Dmitriev gegenüber CNN, ohne Details zu möglichen Vereinbarungen zu nennen. Dmitriev war nur wenige Tage nach der Verhängung der ersten Russland-Sanktionen durch US-Präsident Donald Trump in die USA gereist. Trump hatte die Maßnahmen mit Moskaus mangelnden Fortschritten bei der Beendigung des Kriegs gegen die Ukraine begründet.

Russlands starre Verhandlungsposition habe nun zur Absage des geplanten Gipfeltreffens zwischen Präsident Wladimir Putin und Trump in Budapest geführt. Trump habe erklärt, er wolle kein „verschwendetes Treffen“.

Selenskyj: „Ukraine am Rand einer humanitären Katastrophe“

Dmitrievs Aussage käme laut Kiew Independent zu einem Zeitpunkt, an dem Russland seine Angriffe auf die Ukraine weiter intensiviere, täglich Zivilisten töte und Infrastruktur zerstöre: „In der Nacht zum 25. Oktober feuerte Russland eine Salve ballistischer Raketen auf Kiew ab, wobei mindestens zwei Menschen getötet und zwölf verletzt wurden.“

Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte zuvor, Russlands Angriffe auf zivile Energieinfrastruktur trieben die Ukraine „an den Rand einer humanitären Katastrophe“. Ukrainische Behörden warnten, Russland wolle das nationale Stromnetz vor dem Winter und der Heizsaison zum Zusammenbruch bringen.

Dmitriev habe die USA bereits im April besucht und im August an Gesprächen in Alaska teilgenommen. Während seiner aktuellen Reise habe er sich am 25. Oktober in Miami mit Trumps Sondergesandtem Steve Witkoff getroffen.