Politik

Northvolt-Insolvenz: Deswegen sagte Habeck nicht im Ausschuss aus

Der Ex-Wirtschaftsminister hätte sich am Donnerstag zur Insolvenz von Northvolt äußern können. Doch er blieb fern. Nun ist der Grund bekannt.

Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) erschien am Mittwoch nicht im Ausschuss zur Northvolt-Insolvenz.
Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) erschien am Mittwoch nicht im Ausschuss zur Northvolt-Insolvenz.Carsten Koall/dpa

Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hätte am Mittwoch der Sitzung des Haushaltsausschusses des Bundestags zu der Insolvenz des Batterieherstellers Northvolt und der Frage, wie viel Geld die Insolvenz den Steuerzahler gekostet haben könnte, beisitzen können.

Der Bundesrechnungshof soll Habeck Berichten zufolge vorwerfen, viel zu leichtfertig Steuergeld an Northvolt vergeben und wirtschaftlichen Risiken unterschätzt zu haben. Habeck war allerdings am Mittwoch nicht zugegen. Wie der Spiegel berichtete, hat dies einen einfachen Grund.

Habeck erhielt Einladung zum Ausschuss erst Mittwochmorgen

Union und SPD boten Habeck an, „sich zu dem in seiner Amtszeit liegenden Vorgang im Haushaltsausschuss zu äußern“. Dies soll aus einer einer „Änderungs/Ergänzungsmitteilung“ zur Tagesordnung hervorgehen. Allerdings vergaßen Union und SPD offenbar, den Ex-Minister rechtzeitig anzuschreiben und auf die Sitzung hinzuweisen. Dies sei erst am Mittwochmorgen in einer Besprechung der Ausschuss-Obleute aufgefallen. 

„Es wäre an den Fraktionen von CDU/CSU und SPD gewesen, ihm das Angebot der Präsenz zu übermitteln. Das ist lediglich über die Veröffentlichung der Tagesordnung des Haushaltsausschusses erfolgt, die ihm als Nicht-Mitglied nicht übermittelt wird“, sagte der Grünen-Obmann Sebastian Schäfer gegenüber dem Spiegel. Schäfer gibt an, darauf hingewiesen zu haben. Das Sekreteriat habe sich dann bereit erklärt, Habeck zu kontaktieren.

Daraufhin soll Habeck um 10.45 Uhr eine Anfrage erreicht haben, in dem er auf den Tagesordnungspunkt hingewiesen wurde. In der Grünen-Bundestagsfraktion zeigte man sich offenbar irritiert über das Vorgehen der Regierungsfraktionen.Zudem, hieß es gegenüber dem Spiegel, gebe „es inhaltlich nichts Neues zu berichten“.

Die Firma Northvolt meldete im März in Schweden Insolvenz an. Bislang ist nicht klar, wie es mit der im Bau befindlichen Fabrik bei Heide in Schleswig-Holstein weitergeht. Für das Vorhaben hatte Northvolt etwa 600 Millionen Euro von der staatlichen Förderbank KfW erhalten. Der Bund und das Land Schleswig Holstein übernahmen die Wandelanleihe jeweils zur Hälfte. Hinzu kamen 20 Millionen Euro für Zinsen und Verfahrenskosten. Außerdem genehmigte die EU-Kommission Anfang 2024 direkte Fördermittel von Bund und Land in Höhe von etwa 700 Millionen Euro (137 Millionen Euro vom Land, 564 vom Bund). Dieses Geld wurde bislang aber nicht ausgezahlt.