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Beratung für Manager in Krisen: Ex-RBB-Intendantin Schlesinger erhält neuen Posten

Vor Gericht erzielte Schlesinger vor kurzem einen Teilerfolg. Nun will sie beruflich neu anfangen und ihre Expertisen einbringen.

Patricia Schlesinger erzielte vergangene Woche einen Teilerfolg vor Gericht.
Patricia Schlesinger erzielte vergangene Woche einen Teilerfolg vor Gericht.Bernd von Jutrczenka/dpa

Die ehemalige Intendantin des Rundufnks Berlin-Brandenburg (RBB), Patricia Schlesinger, hat einen neuen Job. Wie das Beratungsunternehmen Stella Circle am Dienstag mitteilte, wird Schlesinger ab sofort Beraterin für Führungskräfte in einem Berliner Unternehmen.

Sie habe „jahrzehntelange Erfahrung aus Führungspositionen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk“. Schlesingers „fundierte Expertise in den Bereichen Medien, Führung öffentlicher Institutionen und Kommunikation ist insbesondere für leitende Führungskräfte mit hoher Sichtbarkeit von hoher Relevanz“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Schlesinger wurde als RBB-Intendantin fristlos entlassen

„Führung auf oberster Ebene bedeutet unter anderem, in Ausnahmesituationen Orientierung zu geben. Dabei braucht es nicht nur Fachwissen, sondern durchaus auch Erfahrung mit öffentlichen Erwartungen, medialem Druck und Krisen sowie den rechtlichen Rahmenbedingungen. Genau hier kann ich einen Beitrag leisten,“ so Schlesinger in einem Statement zu ihrem beruflichen Neuanfang.

Von 2016 bis 2022 war Schlesinger Intendantin des RBB. Nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft wurde sie fristlos entlassen. Daraufhin lieferte sie sich einen jahrelangen Rechtsstreit mit dem Sender. „Im Zuge öffentlicher Diskussionen um ihre Führung und mutmaßliche Verfehlungen legte Schlesinger im August 2022 ihre Ämter nieder“, heißt es in der Mitteilung von Stella Circle.

Vergangene Woche entschied as Berliner Landgerichts, dass Schlesinger ein Ruhegeld von 18.300 Euro zusteht – allerdings zunächst nur für einen Monat. Der Verwaltungsrat des RBB hatte seinerseits eine sogenannte Widerklage gegen Schlesinger eingereicht. Darin geht es um Schadenersatz-Forderungen des Senders gegenüber der früheren Intendantin. Mit dieser Klage war der RBB erfolgreich. Denn das Berliner Landgericht verurteilte Schlesinger vergangene Woche zudem zur Zahlung von rund 24.000 Euro für die private Nutzung von Dienstwagen und für unkorrekt abgerechnete Reisekosten.