Iran-Proteste

Hinrichtung im Iran: Demonstranten blockieren iranische Botschaft in Berlin

Nach der ersten Hinrichtung im Zusammenhang mit den Massenprotesten im Iran fordern Aktivisten weltweit Konsequenzen. Auch in Berlin wurde demonstriert.

Demonstrantinnen in Berlin bei einem früheren Protestmarsch zur Unterstützung der Menschen im Iran.
Demonstrantinnen in Berlin bei einem früheren Protestmarsch zur Unterstützung der Menschen im Iran.imago/Mauersberger

Nach der Hinrichtung eines zum Tode verurteilten Demonstranten im Iran haben am Donnerstag rund 50 Menschen vor der iranischen Botschaft in Berlin demonstriert. Zu der spontanen Kundgebung in Berlin-Dahlem kamen am Donnerstagnachmittag rund 50 Teilnehmer zusammen, wie eine Polizeisprecherin mitteilte.

Mit Transparenten forderten die Demonstranten von der deutschen Regierung und der EU umfassende Sanktionen für den Iran und ein Nein zur Todesstrafe. Im Netz gepostete Videos zeigten, wie mehrere Menschen mit rot bemalten Händen den Eingang zur Botschaft blockierten und dabei „Jin, Jiyan, Azadi“ (Frau, Leben, Freiheit) skandierten. Der Slogan geht auf die sozialistische Arbeiterpartei Kurdistans zurück und ist nach dem gewaltsamen Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini zum Motto der Massenproteste gegen das Regime geworden.

Unruhen im Iran: Weitere Demos in Berlin angekündigt

Im Iran wurde nach Angaben von Staatsmedien am Donnerstag erstmals seit Beginn der Massenproteste vor annähernd drei Monaten ein Demonstrant hingerichtet. Die Führung in Teheran warf dem Mann vor, bei einer Straßenblockade ein Mitglied der staatlichen Sicherheitskräfte verletzt zu haben. Nachdem sich auch das Parlament der Islamischen Republik für härtere Strafen gegen Demonstranten ausgesprochen hatte, wurden inzwischen bereits mehrere Todesurteile verhängt.

Angesichts der zunehmenden Gewalt, die den Menschen im Iran entgegenschlägt, waren in den vergangenen Monaten weltweit Demonstrationen in Solidarität mit den Protestlern abgehalten worden. Auch in Berlin gingen im Oktober und November wiederholt Zehntausende Menschen zur Unterstützung der Proteste auf die Straße. Für den kommenden Samstag ist zum internationalen Tag der Menschenrechte erneut eine Aktion vor dem Brandenburger Tor geplant.

Auslöser der landesweiten Proteste im Iran war der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Sie starb im September im Polizeigewahrsam, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen eines Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war.