Nach der Hinrichtung eines zum Tode verurteilten Demonstranten im Iran haben am Donnerstag rund 50 Menschen vor der iranischen Botschaft in Berlin demonstriert. Zu der spontanen Kundgebung in Berlin-Dahlem kamen am Donnerstagnachmittag rund 50 Teilnehmer zusammen, wie eine Polizeisprecherin mitteilte.
Mit Transparenten forderten die Demonstranten von der deutschen Regierung und der EU umfassende Sanktionen für den Iran und ein Nein zur Todesstrafe. Im Netz gepostete Videos zeigten, wie mehrere Menschen mit rot bemalten Händen den Eingang zur Botschaft blockierten und dabei „Jin, Jiyan, Azadi“ (Frau, Leben, Freiheit) skandierten. Der Slogan geht auf die sozialistische Arbeiterpartei Kurdistans zurück und ist nach dem gewaltsamen Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini zum Motto der Massenproteste gegen das Regime geworden.
Aktivist*innen in Berlin haben vor wenigen Augenblicken die iranische Botschaft blockiert in Solidarität mit dem Aufstand im Iran!#jinjiyanazadi #jinaamini #IranRevolution #mahsaami̇ni̇ #مهسا_امینی #IranProtests2022 pic.twitter.com/g7Hg4ipznJ
— ...umsGanze! (@umsganze) December 8, 2022
Unruhen im Iran: Weitere Demos in Berlin angekündigt
Im Iran wurde nach Angaben von Staatsmedien am Donnerstag erstmals seit Beginn der Massenproteste vor annähernd drei Monaten ein Demonstrant hingerichtet. Die Führung in Teheran warf dem Mann vor, bei einer Straßenblockade ein Mitglied der staatlichen Sicherheitskräfte verletzt zu haben. Nachdem sich auch das Parlament der Islamischen Republik für härtere Strafen gegen Demonstranten ausgesprochen hatte, wurden inzwischen bereits mehrere Todesurteile verhängt.
Angesichts der zunehmenden Gewalt, die den Menschen im Iran entgegenschlägt, waren in den vergangenen Monaten weltweit Demonstrationen in Solidarität mit den Protestlern abgehalten worden. Auch in Berlin gingen im Oktober und November wiederholt Zehntausende Menschen zur Unterstützung der Proteste auf die Straße. Für den kommenden Samstag ist zum internationalen Tag der Menschenrechte erneut eine Aktion vor dem Brandenburger Tor geplant.



