Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat in einem Interview vor einer Ausweitung des Ukraine-Kriegs gewarnt. „Das Gefährlichste ist, wenn dieser Konflikt andauern wird und diese Eskalation nicht aufhört“, sagte er gegenüber dem US-Sender Newsmax. Auszüge des Interviews wurden von der belarussischen staatlichen Nachrichtenagentur BelTA veröffentlicht.
„In diesem Fall wird der Krieg für Europa und die ganze Welt schlimm enden. Er wird sicher zu irgendeinem globalen Konflikt führen“, sagte er demnach. Der Ukraine-Krieg sei aus der Sicht Lukaschenkos die wichtigste außenpolitische Frage für die USA. „Kein Taiwan, keine anderen Konflikte in der Welt und keine Probleme können wichtiger sein als diese Frage“, erklärte er.
Lukaschenko kritisiert Macron, Merz und Starmer
Der Erfolg von Verhandlungen hänge maßgeblich von der Position Trumps ab, der manchmal „impulsiv“ sei. „Es wird schlimm sein, wenn ihm das alles egal sein wird“, sagte Lukaschenko, ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj müsse einsehen, dass eine Fortsetzung oder Eskalation des Krieges dazu führen könnte, „dass es keine Ukraine mehr geben wird“.
Weiterhin warf er europäischen Politikern vor, Friedensverhandlungen zu bremsen. Europäische Länder hätten jedoch nicht die Ressourcen der USA. „Und wenn sich die Amerikaner davon zurückziehen, kann eine Eskalation nicht vermieden werden. Und dann werden Macron, Merz und Starmer ihren Fehler einsehen“, so Lukaschenko.
Vertreter aus USA und Ukraine führten Gespräche in Berlin
Vertreter der USA und der Ukraine hatten zuletzt gemeinsam mit europäischen Beamten Verhandlungen geführt, darunter zweitägige Gespräche in Berlin in dieser Woche. Die New York Times berichtete unter Berufung auf Verhandlerkreise, dass amerikanische und europäische Unterhändler zwei Dokumente zur Unterstützung der Ukraine entworfen hätten.
Eines beinhalte laut US-Beamten und europäischen Diplomaten eine Verpflichtung ähnlich der Beistandsgarantie in Artikel 5 des Nato-Vertrags, wonach alle Mitgliedstaaten einem angegriffenen Land beistehen. Ein weiteres soll zahlreiche spezifische Anweisungen enthalten, die der Ukraine in verschiedenen Szenarien eines möglichen russischen Einmarsches Sicherheit geben sollen.
Trump hat in der Vergangenheit seine Frustration darüber geäußert, dass sowohl Putin als auch Selenskyj sich bisher nicht auf ein Ende des Krieges einigen konnten. Russische Streitkräfte kontrollieren einem Reuters-Bericht zufolge etwa 19 Prozent des ukrainischen Territoriums und rücken langsam nach Westen vor, um die Kontrolle über die östliche Donbass-Region zu erlangen.


