Das Kakao- und Schokoladenwerk Lichtenrade soll zum Jahresende schließen. Dies bestätigte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) dem rbb. Die Fabrik gehört zum weltweit agierenden Unternehmen Cargill.
Über die Werksschließung hat das Unternehmen die Beschäftigten am 7. Oktober informiert, sagte Gewerkschaftssekretärin Rebecca Rahe. Doch entgegen rechtlicher Vorgaben sei der Betriebsrat bei der Entscheidung zur Werksschließung übergangen worden. „Bei Cargill handelt es sich um einen weltweit agierenden Konzern, der eiskalt auf Profit schaut“, so Rahe.
Schließung trotz genug Auslastung
Damit droht nach mehr als 50-jähriger Geschichte der Schokoladenfabrik in Berlin-Lichtenrade das Aus. Der Arbeitgeber zeige sich wenig verhandlungsbereit, kritisiert die Gewerkschaft. Dabei mache die Auslastung des Werks eine Schließung nicht notwendig. Auch zeige der Arbeitgeber keine Gesprächsbereitschaft, einen Sozialplan aufzustellen, sagte die Gewerkschaftssekretärin. Damit drohe allen Beschäftigten in der Weihnachtszeit die Arbeitslosigkeit.
Das Kakao- und Schokoladenwerk hat eine über 50-jährige Geschichte. 1964 in Westberlin gegründet, wurde es 1977 an Dr. Oetker verkauft und in die Schwartau-Unternehmensgruppe eingegliedert – die für ihre Marmeladen bekannt ist. 2003 kaufte Schwartau das Schokoladenwerk in Reinickendorf dazu. 2011 wurde es gemeinsam mit dem Lichtenrader Werk von Cargill mit Sitz im US-amerikanischen Minnesota übernommen.


