Protest

Letzte Generation legt Berliner Verkehr lahm und kritisiert Gewaltbereitschaft

Klimaaktivisten der Letzten Generation haben erneut den Berliner Berufsverkehr im Visier. In Friedrichshain kam es bei einer Blockade zu kuriosen Szenen.

Ein Klimaaktivist der Letzten Generation wird in Berlin-Wilmersdorf von der Straße gelöst. 
Ein Klimaaktivist der Letzten Generation wird in Berlin-Wilmersdorf von der Straße gelöst. notcredited/imago

Am Freitag blockierten Aktivisten der Letzten Generation abermals den Verkehr in Berlin. Außerdem kritisierten sie die Gewaltbereitschaft der Bevölkerung. Nach mehreren Stunden konnte die Polizei alle Blockaden auflösen. 

Die Aktivisten hatten mehr als ein Dutzend Verkehrsadern blockiert. Unter anderem waren der Hohenzollerndamm, der Spandauer Damm, die Frankfurter Allee und die Schönhauser Alle/Eberswalder Straße betroffen, so ein Polizeisprecher. Autobahnen wurden demnach nicht blockiert. 

Berliner Polizei rät zur Ruhe

„Straßenblockaden gibt es heute Morgen unter anderem auf der Dominicusstraße und der Puschkinallee. Hierzu verteilen sich die Unterstützer:innen der Letzten Generation bei grüner Ampelschaltung auf der Fahrbahn, ziehen orange Warnwesten über, breiten Banner aus und stoppen den Verkehr“, hieß es von der Gruppe.

Die Berliner Polizei berichtete auf Twitter von Blockaden im gesamten Stadtgebiet „Bleiben Sie ruhig und greifen sie nicht selbständig ein“, erklärten die Ordnungshüter. 

Nach Stunden waren alle Blockaden im Berliner Stadtgebiet aufgelöst, wie die Polizei gegen Mittag auf Twitter schrieb. 

Autofahrer werden kreativ und umfahren Blockade

Twitter-Aufnahmen zeigten, wie Autofahrer in Berlin-Friedrichshain die Blockadeaktion kurzerhand auf der Gegenspur umfuhren. Die Aktivisten protestierten demnach vor einer menschenleeren Fahrbahn. 

Aktivisten beklagen raues Klima auf den Straßen

Bei Klimaprotesten in Berlin kommt es laut den Angaben immer wieder zu Übergriffen und Attacken. Bei der gestrigen Blockade in Berlin sollen Passanten womöglich auch Aktivisten verletzt haben. „Bei den Blockaden kommt es regelmäßig dazu, dass einige wenige Autofahrende aussteigen und die friedlichen Protestierenden von der Straße schleifen, schubsen und treten. Dabei werden auch Schürfwunden und Prellungen in Kauf genommen, so wie gestern auf der A100.“ Nach eigener Aussage erhalten die Klimaaktivisten allerdings auch Zuspruch und Unterstützung.

Carla Hinrichs, Sprecherin der Letzten Generation, berichtete jüngst auf Twitter beispielsweise von einem Tritt gegen die Schulter. „Mein Bruder bekam einen Tritt ins Gesicht. Ein Auto bremste erst kurz vor uns“, hieß es außerdem. 


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