Klimaaktivisten

Letzte Generation legt Flughafen Frankfurt lahm – Auswirkungen auf BER

Aktivisten der Letzten Generation sind auf das Gelände des Frankfurter Flughafens eingedrungen. Flüge fallen aus. Auch der BER ist betroffen.

Aktivisten der Letzten Generation lösen einen größeren Polizeieinsatz auf dem Frankfurter Flughafen aus.
Aktivisten der Letzten Generation lösen einen größeren Polizeieinsatz auf dem Frankfurter Flughafen aus.Mike Seeboth/dpa/TNN

Aktivisten der Letzten Generation haben am Donnerstagmorgen das Gelände des Flughafens in Frankfurt am Main blockiert. Ein Sprecher der am Flughafen eingesetzten Bundespolizei bestätigte die Aktion. Nach Angaben der Aktivisten begann die Störung um 5 Uhr morgens. Die Bundespolizei setzte acht Menschen fest. Während ein Mensch am Zaun hängengeblieben war, konnten sieben Personen am frühen Morgen in den Sicherheitsbereich vordringen und sich an den Köpfen der beiden zentralen Start- und Landebahnen festkleben, wie ein Sprecher berichtete. Sie wurden später an die hessische Landespolizei übergeben, nachdem sie vom Boden abgelöst worden waren.

Der Flugverkehr in Frankfurt wurde zeitweise eingestellt, läuft aber seit 8 Uhr wieder an. Auch der BER in Schönefeld war betroffen: Die Flüge vom BER um 8.15 Uhr, 10.45 Uhr und 11.45 Uhr in die hessische Großstadt wurden gestrichen. Die Verbindungen um 7.45 Uhr und 8.45 Uhr zum BER fielen aus.

Flüge, die am Donnerstagmorgen in Frankfurt landen sollten, wurden auf andere Flughäfen umgeleitet – beispielsweise Zürich, München, Stuttgart, Nürnberg oder Düsseldorf. Insgesamt wurden rund 170 Flüge annulliert. Für den weiteren Tagesverlauf sei mit Verzögerungen im Betriebsablauf zu rechnen, berichtet der Betreiber Fraport. Für den Donnerstag waren 1400 Starts und Landungen geplant. 

Der Flughafen in Frankfurt bat darum, dass Fluggäste den Status der Flugreise auf der Seite des Flughafens prüfen, bevor sie den Flughafen aufsuchen.

Flughafen-Blockade: Was sind die Ziele der Letzten Generation?

Die sechs Demonstranten am Frankfurter Flughafen verschafften sich mit kleinen Kneifzangen Öffnungen im Maschendrahtzaun und gelangten zu Fuß, mit Fahrrädern und Skateboards an verschiedene Punkte um die Start- und Landebahnen, teilte die Letzte Generation am Morgen mit. Sie zeigten Plakate mit der Aufschrift „Öl tötet“.  

Die Letzte Generation erklärte, sie rufe die Bundesregierung auf, „ein rechtsverbindliches, internationales Abkommen mit auszuarbeiten und zu unterzeichnen, das den globalen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030 regelt“

Blockade des Flughafens Köln/Bonn am Mittwoch

Bereits am Mittwochmorgen hatten Aktivisten der Letzten Generation drei Stunden lang den Flugverkehr auf dem Flughafen Köln/Bonn lahmgelegt. Infolgedessen fielen nach Angaben eines Flughafensprechers 31 Flüge aus, davon 15 Starts und 16 Landungen. Sechs Flüge mussten umgeleitet werden. Zudem sei es zu einer nicht genau bekannten Zahl von Verspätungen gekommen. Erst nachdem die Polizei alle fünf Aktivisten von dem Rollweg gelöst hatte, auf dem sie sich festgeklebt hatten, konnte der Flugverkehr gegen 9 Uhr wieder freigegeben werden.

Es sei Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr und Hausfriedensbruchs aufgenommen worden, sagte eine Polizeisprecherin. Ermittelt werden müsse, wie die Aktivisten konkret auf das Gelände gekommen seien.

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Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) fordert harte Maßnahmen. „Offenbar geht es den Klimaaktivisten darum, maximalen Schaden anzurichten. Darauf muss der Gesetzgeber mit maximaler Härte reagieren“, sagte der FDP-Politiker der Bild-Zeitung. „Wir haben die Verschärfung der Strafen für solche kriminellen Machenschaften bereits auf den Weg gebracht.“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verurteilte die Blockadeaktionen von Klimaaktivisten wie die am Frankfurter Flughafen am Donnerstagmorgen als „gefährlich, dumm und kriminell“. „Wer Landebahnen blockiert, riskiert nicht nur sein eigenes Leben, sondern gefährdet auch andere und schadet allen Reisenden“, schrieb Faeser im Onlinedienst X. „Diese Taten müssen strenger geahndet werden. Wir haben empfindliche Freiheitsstrafen vorgeschlagen.“