Mehr als 40 Grad

Hitzewelle in Griechenland: Diese Regeln gelten jetzt

Mehr als 40 Grad werden in Griechenland erwartet. Einige archäologische Stätten schließen, für Fahrer von Lieferdiensten und Beamte gibt es besondere Hitze-Regelungen.

Eine Touristin trinkt Wasser unter einem Sonnenschirm in der Hitze von Athen. Weit über 40 Grad werden am Freitag und Samstag in Griechenland erwartet.
Eine Touristin trinkt Wasser unter einem Sonnenschirm in der Hitze von Athen. Weit über 40 Grad werden am Freitag und Samstag in Griechenland erwartet.Petros Giannakouris/AP

Es wird heiß in Griechenland: In weiten Teilen des Landes werden am Freitag und Samstag Temperaturen von deutlich mehr als 40 Grad Celsius erwartet. Wie das Meteorologische Amt mitteilte, werden vor allem in Mittelgriechenland Werte von bis zu 44 Grad erwartet. Bereits in der Nacht zum Freitag blieben die Temperaturen über 30 Grad - für den menschlichen Körper besonders anstrengend, da er sich bei solchen Temperaturen nur schlecht erholen kann, wie griechische Ärzte im Staatsrundfunk sagten.

Die Mediziner raten, viel Wasser zu trinken und Alkohol sowie zuckerhaltige Getränke zu meiden. Auch solle man sich so wenig wie möglich im Freien aufhalten. Um Personal und Besucher zu schützen, bleiben am Freitag in Griechenland sogar manche archäologischen Stätten für mehrere Stunden geschlossen, darunter auch die Akropolis. Hitzefrei an der Akropolis: Das Kulturministerium in Athen verfügte Schließzeiten für das antike Wahrzeichen Griechenlands von 12 bis 17 Uhr. Kulturministerin Lina Mendoni sagte in einem Fernsehinterview. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir am Samstag einen ähnlichen Ansatz verfolgen.“

Bereits am Donnerstag war das Rote Kreuz am Fuße der Akropolis im Einsatz, um bis zu 30.000 Wasserflaschen zu verteilen und Touristen zu helfen, die wegen der Hitze einen Sonnenstich erleiden oder ohnmächtig werden könnten. Nahe der Eingangstore der Akropolis wurden außerdem schattenspendende Markisen aufgestellt, um Besuchern das Anstehen in der Hitze etwas erträglicher zu machen.

Staatsbedienstete in Griechenland sind angehalten, im Homeoffice zu arbeiten. Zudem ordnete das Arbeitsministerium an, dass die Mitarbeiter von Lieferservices wie etwa Pizzadiensten erst nach 17 Uhr die Arbeit aufnehmen dürfen. Viele Städte und Gemeinden werden klimatisierte Hallen öffentlich zugänglich machen, etwa für Menschen, die zu Hause keine Klimaanlage haben.

Die Hitzewelle soll mit kleinen Schwankungen auch die kommenden Tage andauern. Von Sonntag an werden zudem Nordwinde einsetzen. Wegen der extremen Trockenheit werde dann die Waldbrandgefahr hoch sein, teilte der Zivilschutz mit. Ein Rückgang der Temperaturen auf für die Jahreszeit üblichen Werte um die 35 Grad sind nach Angaben der Meteorologen zunächst „nicht in Sicht“.

Griechenland: Eine Frau fächert sich Luft zu.
Griechenland: Eine Frau fächert sich Luft zu.Giorgos Arapekos/Imago

Hitze in Europa: So ist die Situation in beliebten Urlaubsländern

Der europäischen Raumfahrtbehörde Esa zufolge könnten am Wochenende sogar die höchsten Temperaturen erreicht werden, die jemals in Europa gemessen wurden. Die Esa geht von bis zu 48 Grad auf Sizilien aus. Bislang liegt der Europa-Rekord demnach bei 48,8 Grad, die im August 2021 in Floridia in der Region Sizilien erreicht wurden.

Auf dem spanischen Festland soll es vor allem in Teilen von Andalusien mit Temperaturen von bis zu 40 Grad sehr heiß bleiben. In den vergangenen Tagen hatte die Hitzewelle den Menschen in vielen Regionen Spaniens schwer zugesetzt. Die höchsten Temperaturen wurden mit knapp unter 45 Grad in Andalusien und in Murcia gemessen. Aber auch auf Mallorca übertraf die Quecksilbersäule zeitweilig die 40-Grad-Marke.

Auch Italien leidet bereits seit Tagen unter der Hitze. Wegen „Cerbero“ - der mehrköpfige Höllenhund aus der griechischen Mythologie – wurde unter anderem auf Sardinien und in der Region Apulien am Mittwoch die 40-Grad-Marke geknackt. Für etliche Städte rief das Gesundheitsministerium die höchste Alarmstufe Rot für Hitze aus. Und Entspannung ist nicht in Sicht: Auf „Cerbero“ soll „Caronte“ mit noch höheren Temperaturen folgen. Anfang nächster Woche soll das Hochdruckgebiet seine maximale Hitze erreichen – mit Temperaturen von über 40 Grad etwa in Rom, Florenz und Bologna. In Teilen Sardiniens herrschen dann sogar bis zu 47 Grad, auf Sizilien laut Esa 48 Grad.

Türkei: Bis zu 42 Grad in Antalya

In der Türkei warnt der Wetterdienst für das Wochenende ebenfalls vor starker Hitze. Im Westen des Landes liegen die Temperaturen in den kommenden Tagen bis zu zehn Grad über der für die Jahreszeit üblichen Temperatur, in anderen Landesteilen bis zu sechs Grad über dem Normalwert. In der Urlaubsregion Antalya werden am Wochenende Temperaturen bis zu 42 Grad erwartet. Auch in den im Februar vom Erdbeben zerstörten Regionen in der Südosttürkei wird es bis zu 40 Grad heiß. Das ist besonders bitter für die Menschen dort: Viele von ihnen leben immer noch in Notunterkünften.