Nach dem Treffen zwischen Syriens Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa und US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus schließt sich Syrien nach Angaben eines US-Regierungsvertreters der US-geführten internationalen Koalition zum Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) an. Damit werde das Land zum 90. Mitglied der Allianz. Es war der erste offizielle Besuch eines syrischen Staatschefs in den USA seit fast 80 Jahren.
Der US-Syriengesandte Tom Barrack hatte bereits im Vorfeld erklärt, dass ein Abkommen zu Syriens Beitritt zur US-geführten internationalen Koalition zum Kampf gegen den IS unterzeichnet werden solle. Der US-Regierungsvertreter sagte weiter, dass die Vereinigten Staaten Syrien erlauben würden, den Betrieb der Botschaft des Landes in Washington wieder aufzunehmen, um die „Terrorismusbekämpfung, die Sicherheit und die wirtschaftliche Koordinierung“ weiter voranzutreiben.
Al-Scharaa wollte Aufhebung von US-Sanktionen erwirken
Eines von al-Scharaas Hauptzielen in Washington war es, die vollständige Aufhebung der härtesten US-Sanktionen zu erreichen. Während er hinter verschlossenen Türen mit Trump zusammentraf, kündigte das US-Finanzministerium eine 180-tägige Verlängerung der Aussetzung der Durchsetzung der sogenannten Caesar-Sanktionen gegen Syrien an. Das heißt: Für die nächsten sechs Monate werden bestimmte US-Sanktionen gegen Syrien nicht strikt vollzogen. Die vollständige Aufhebung kann jedoch nur der US-Kongress beschließen.
Für Ahmed al-Scharaa war das Treffen dennoch ein diplomatischer Erfolg. US-Präsident Donald Trump versprach am Montag, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um Syrien zum Erfolg zu führen. Al-Scharaa ist ein ehemaliger Al-Qaida-Kommandeur, der bis vor Kurzem von Washington als ausländischer Terrorist sanktioniert worden war.
Der Besuch von al-Scharaa in Washington krönte ein bemerkenswertes Jahr für den ehemaligen Rebellen, der am Sturz des langjährigen autokratischen Herrschers Baschar al-Assad mitwirkte. Seither reist er durch die Welt, um sich als gemäßigter Führer zu präsentieren, der die internationale Isolation seines kriegsgebeutelten Landes beenden will. (mit AFP)


