Ukraine-Krieg

EU-Sanktionen gegen Russland: Zwei deutsche Blogger im Visier

Auf der Sanktionsliste stehen nun auch „zwei der reichweitenstärksten deutschsprachigen Propagandisten“, so Correctiv. Was über Alina Lipp und Thomas Röper bekannt ist.

Alina Lipp war auch schon im russischen Staatsfernsehen zu sehen.
Alina Lipp war auch schon im russischen Staatsfernsehen zu sehen.ITAR-TASS/imago

Zwei deutsche Blooger stehen auf der neuen Sanktionsliste der EU gegen Russland. Wie das Recherche-Kollektiv Correctiv herausfand, richten sich die Sanktionen gegen Akteure von Propaganda- und Desinformationskampagnen. Konkret geht es dabei um die „destabilisierenden Aktivitäten Russlands“. 

Im Fokus stehen dabei Alina Lipp und Thomas Röper. Laut Correctiv sind sie „zwei der reichweitenstärksten deutschsprachigen Propagandisten“.

Lipp und Röper posieren mit Lawrow für Foto

Lipp lebt in den russisch besetzten Gebieten der Ukraine. Im Januar 2019 begann sie den YouTube-Kanal „Glücklich auf der Krim“. In den Jahren darauf wurde sie des Vereins Freunde der Krim Deutschland e.V. Besonders auf Telegram ist Lipp aktiv und verbreitet dort teilweise Falschmeldungen. Sie leugnet beispielsweise das Massaker in Butscha. Mittlerweile betreibt sie ihren YouTube-Kanal unter dem Titel „Neues aus Deutschland“. Lipp war zudem auch schon im russischen Staatsfernsehen zu sehen.

Die Staatsanwaltschaft Göttingen ermittelt seit 2022 gegen Lipp wegen Anfangsverdachts der Belohnung und Billigung von Straftaten nach. Ihr wird vorgeworfen, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gutgeheißen zu haben. Lipp arbeitet gemeinsam mit dem in Russland lebenden deutschen Blogger Röper. Auch er leugnet das Massaker in Butscha und verbreitet Verschwörungsmythen über angebliche US-Biowaffenlabore in der Ukraine. Gemeinsam posierten Lipp und Röper mehrfach für Fotos in Donezk, eine durch russische Truppen besetzte Region in der Ukraine. Im März 2023 trafen sie den russischen Außenminister Sergei Lawrow bei einer Veranstaltung in Moskau.

Die neuen EU-Sanktionen richten sich zudem auch gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten. Zudem ist geplant, Dutzende weitere Unternehmen ins Visier zu nehmen, die an der Umgehung bestehender Sanktionen beteiligt sind oder die russische Rüstungsindustrie unterstützen.

Anmerkung: In einer vorherigen Version dieses Artikels stand, „die EU hat vor wenigen Tagen ein 17. Sanktionspaket gegen Russland beschlossen“. Dies trifft nicht zu. Zwar standen die Blogger Alina Lipp und Thomas Röper zu diesem Zeitpunkt bereits auf der Sanktionsliste, verabschiedet wurde das Paket jedoch erst am 20. Mai 2024.