Asylpolitik

Erneutes Angebot an die SPD: FDP will „Migrationspakt der Mitte“ schmieden

Die FDP hofft weiter auf eine gemeinsame Lösung der demokratischen Parteien in der Migrationsfrage. Jetzt wandte sich Fraktionschef Christian Dürr erneut an die Sozialdemokraten.

FDP-Fraktionsvorsitzender Christian Dürr zeigt sich erneut gesprächsbereit.
FDP-Fraktionsvorsitzender Christian Dürr zeigt sich erneut gesprächsbereit.Fariha Farooqui/dpa

FDP-Fraktionsvorsitzender Christian Dürr hat erneut dazu aufgerufen, sich noch vor der Bundestagswahl innerhalb der politischen Mitte auf einen gemeinsamen Migrationspakt zu verständigen. In einem Brief an seinen SPD-Amtskollegen Rolf Mützenich schrieb er: „Wir haben jetzt die letzte Chance, vor der Wahl Handlungsfähigkeit zu beweisen. (...) Zu Ihren rechtlichen Bedenken hat meine Fraktion Ihnen bereits am vergangenen Freitag angeboten, die Neuordnung des Familiennachzugs zunächst nur zeitlich befristet auszusetzen und zudem der vorzusehen. Wir kommen Ihnen damit weit entgegen.“

Das Entgegenkommen seiner Liberalen betonte Dürr auch noch einmal auf X. Dort schrieb er: „Die demokratische Mitte muss durch Handeln beweisen, dass sie zu einer Wende in der Migrationspolitik fähig ist. Gerade die Sozialdemokratie steht hier in besonderer Verantwortung – immerhin stellt sie derzeit den Bundeskanzler.“

FDP-Appell an SPD und Liberalen-Kritik an den Grünen

Konkret will die FDP, dass der Innenausschuss des Bundestages die Entwürfe zur Umsetzung der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) in nationales Recht sowie Inhalte des umstrittenen Zustrombegrenzungsgesetzes noch am Freitag behandelt. Danach könnte der Bundestag noch am 11. Februar darüber entscheiden.

„Wenn die Sozialdemokratie nun rein aus Rücksicht auf den grünen Koalitionspartner eine Lösung in der Migrationsfrage blockieren würde, entspräche dies nicht den Interessen unseres Landes“, betont Dürr in dem Schreiben weiter. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) greift er außerdem die Grünen scharf an. „Die Grünen desavouieren mit der Ablehnung des Migrationspapiers von Robert Habeck ihren eigenen Spitzenkandidaten und fordern sogar noch die Erweiterung des Familiennachzugs. Offensichtlich fühlen sie sich wohler damit, die Migrationsdebatte als aufgeladenes Wahlkampfthema zu behalten. Das macht nur die AfD stark.“