ZDF

„Kein Freund der Meinungsfreiheit“: Amann attackiert Poschardt wegen Dunja Hayali und dem ÖRR

Bei „High Noon“ liefern sich Melanie Amann und Ulf Poschardt einen Streit über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Dunja Hayali. Amann wirft Poschardt Gleichgültigkeit und fehlende Solidarität vor.

Die Moderatorin Dunja Hayali zählt seit Februar zum Team von „heute-journal“.
Die Moderatorin Dunja Hayali zählt seit Februar zum Team von „heute-journal“.Hannes P. Albert/dpa

Im neuen Debattenformat „High Noon“ der Akademie Reporterfabrik trafen die Journalisten Melanie Amann (Spiegel) und Ulf Poschardt (Welt) aufeinander, um zwei Stunden lang kontroverse Themen der Medienlandschaft zu diskutieren. Ein Streitpunkt waren der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) und die Rolle der ZDF-Moderatorin Dunja Hayali. Diese gerät vor allem wegen ihrer politischen Talkshows und Berichterstattung unter Druck. In Sendungen wie dem ZDF-„Morgenmagazin“ oder dem „heute journal“ hinterfragt sie kontroverse Themen. Zuletzt wurde sie wegen ihrer Moderation eines Berichts über den Mordanschlag an Charlie Kirk angefeindet. Sie hatte unter anderem gesagt, es sei nicht zu rechtfertigen, dass manche Gruppen Kirks Tod feierten – „auch nicht mit seinen oftmals abscheulichen, rassistischen, sexistischen und menschenfeindlichen Aussagen“.

Melanie Amann sprach das Thema an: „Und Dunja Hayali – die kann nicht mehr mit dem Zug fahren, die kann nicht mehr auf die Straße gehen, sie bekommt Morddrohungen für eine Moderation. Wenn man ein Verfechter der Meinungsfreiheit ist, wie du es angeblich bist, dann müsstest du dich zerreißen für die Frau, dass sie sagen darf, was sie sagen durfte. Dass du das nicht machst, lässt deine Worte für mich hohl klingen.“ Poschardt erwiderte, dass man die strukturellen Probleme beim ÖRR sehen müsse: „Es gibt da keine Lernkurve. Die machen einfach so weiter, und wir sehen, wohin das führt.“

Poschardt kritisiert Einseitigkeit des ÖRR

Amann widersprach energisch und wies darauf hin, dass Hayali immer wieder mit ihren Kritikern gesprochen habe, selbst mit politisch konträren Medien wie der Jungen Freiheit. Poschardt betonte, dass die Berichterstattung des ÖRR überwiegend dasselbe Meinungsspektrum abbildet: „Es kommt immer derselbe abgestandene rot-rot-grüne Stuss. Ich wünschte, es wäre anders. Die Zustimmung geht zurück, und wir können sehen, wo das endet.“

Dabei fiel Amann ihm wiederholt ins Wort: „Du bist kein Freund der Meinungsfreiheit, Ulf, tut mir leid. Deine Gleichgültigkeit und Kaltblütigkeit gegenüber jemandem, der sagt: ‚Ich bekomme so viel Hass, ich ertrage es körperlich nicht mehr‘ – und du gehst da einfach so drüber hinweg – das ist dir scheißegal. Dann bist du auch kein Liberalist, wenn dir das scheißegal ist. Tucholsky hätte gesagt: ‚Ich schmeiß’ mich jetzt für diese Hayali in die Bresche.‘ Das ist gerade eine wichtige Erkenntnis für mich, und ich hoffe, für das Publikum da draußen auch. Du bist fucking intolerant.“


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