Die Finanzierung für das Deutschlandticket ist bis Ende 2030 gesichert. Der Bundestag beschloss eine Gesetzesänderung, wonach bis dahin jährlich 1,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bei Verkehrsanbietern bereitstehen. Die Länder werden zusätzlich 1,5 Milliarden Euro bis 2030 bereitstellen. Bislang hatte es eine solche Regelung nur bis Ende dieses Jahres gegeben und sie sollte zunächst auch nur bis Ende 2026 verlängert werden. Darauf hatten sich die Verkehrsminister von Bund und Ländern Mitte September verständigt.
Die Zuschüsse sind nötig, weil das Deutschlandticket für den bundesweiten Nahverkehr günstiger ist als übliche regionale Abos. Derzeit nutzen es etwa 14 Millionen Menschen. Sie werden außerdem ab dem 1. Januar einen höheren Preis für das Ticket bezahlen müssen. Pro Monat kostet die Fahrkarte dann 63 Euro. Erst zu Jahresbeginn war der Preis auf 58 Euro von zuvor 49 Euro angehoben worden. Ab 2027 soll der Preis mit einem noch genau festzulegenden Index ermittelt werden, der Personal-, Energiekosten und allgemeine Kostensteigerungen abbildet. So soll die „politische Preisfindung“, die für viel Streit sorgte, enden.
Grüne: Einigung ist „sanfte Sterbehilfe“ für Deutschlandticket
Die Opposition kritisierte den vereinbarten Weg. Die Grünen-Verkehrspolitikerin Victoria Broßart sprach von einer „sanften Sterbehilfe“ für das Ticket und warnte vor dem Verlust von Abonnenten. Ihrer Ansicht nach muss der Preis für Nutzerinnen und Nutzer weiter steigen, wenn der Bundeszuschuss jetzt fixiert wird. Luigi Pantisano (Linke) warnte, dies sei für viele nicht mehr bezahlbar. Der AfD-Abgeordnete Wolfgang Wiehle kritisierte, dass die Ausgaben für das Deutschlandticket zulasten des übrigen Gesamt-Angebots im Bahnverkehr gingen.


