Britische Royals

Newsblog: „God Save the King“ - Charles III. zum König gekrönt

+++ In der Westminster Abbey ist Charles III. zum König gekrönt worden +++ Tausende Schaulustige säumen die Straßen +++ Festnahmen vor der Zeremonie +++ Alle Infos im Newsblog +++

König Charles III. mit der Edwardskrone.
König Charles III. mit der Edwardskrone.Ben Stansall / AFP
Die Krönung von Charles III.: Das Wichtigste in Kürze
  • Mit großem Pomp ist Charles III. am Samstag in London zum nunmehr 40. Monarchen des Vereinigten Königreichs gekrönt worden.
  • Das Zeremoniell begann mit einer Prozession vom Buckingham-Palast zur Westminster Abbey. Etwa 100 Staatsoberhäupter nahmen an dem Gottesdienst und der Krönungszeremonie teil.
  • Anschließend haben sich die Royals auf dem Balkon des Palastes gezeigt. 
  • Am Trafalgar Square versammelten sich am Samstagmorgen auch Gegner der Monarchie. Mehrere Personen sind festgenommen worden.

Samstag, 6. Mai

Königspaar zeigt sich auf Balkon des Buckingham-Palasts

Nach ihrer Krönung haben sich der britische König Charles III. und Königin Camilla vom Balkon des Buckingham-Palasts der Menge gezeigt. Das Königspaar trat am Samstagnachmittag auf den Balkon des Schlosses und winkte den wartenden und jubelnden Menschen zu. Ebenfalls auf dem Balkon vertreten waren weitere Vertreter der Königsfamilie, darunter Kronzprinz William mit seiner Frau Kate und den drei Kindern des Paares.

Kutsche mit Königspaar erreicht Buckingham-Palast

Die Kutsche mit König Charles III. und Königin Camilla ist nach der Krönung in der Westminster Abbey am Buckingham-Palast eingetroffen. 

Am Buckingham-Palast wollen sich Charles und Camilla nach ihrer Ankunft gemeinsam mit dem engsten Familienkreis vom Balkon aus dem Volk zeigen. Charles' jüngerer Sohn Prinz Harry sowie sein Bruder Prinz Andrew, die an der Krönung teilnahmen, wurden dort nicht erwartet. Sie haben bereits vor Jahren ihre royalen Pflichten abgelegt.

Bildstrecke

Krönungsprozession von Charles startet Richtung Palast

König Charles III. und Königin Camilla sind nach ihrer Krönung auf dem Rückweg zum Buckingham-Palast. Die sogenannte Krönungsprozession setzte sich nach dem Ende des Gottesdiensts in Bewegung. Das Königspaar wird dabei in der 261 Jahre alten Goldenen Staatskutsche gefahren, die nur für Krönungen genutzt wird. Dabei trug der König die deutlich leichtere Imperial State Crown.

Hoch zu Pferde folgte unter anderem Charles' Schwester Prinzessin Anne. In drei weiteren Kutschen schlossen sich Thronfolger Prinz William und seine Familie sowie Charles' jüngster Bruder Prinz Edward mit Ehefrau und Kindern und weitere Verwandte an.

Britischer König Charles III. gekrönt

Kurz nach 13 Uhr ist der britische König Charles III. gekrönt worden. Der Erzbischof von Canterbury setzte dem Monarchen am Samstagmittag in der Londoner Westminster Abbey die goldene St. Edward's-Krone auf das Haupt, während „God Save the King“-Rufe und Trompetenfanfaren erklangen. Im ganzen Vereinigten Königreich wurden Kanonen abgefeuert, um die erste Krönung seit 70 Jahren anzuzeigen.

Nach Charles III. ist auch seine Frau Camilla gekrönt worden: Der Königin wurde die Krone von Queen Mary auf das Haupt gesetzt. Anders als Charles III. fand Camillas vorherige Salbung vor den Augen der rund 2300 Gäste in der Westminster Abbey statt und nicht hinter stoffbespannten Stellwänden.

Thronfolger William hängt Vater Charles royale Robe um

Thronfolger Prinz William hat seinen Vater König Charles III. in die royale Robe gekleidet. Der 40-Jährige nahm gemeinsam mit Ehefrau Prinzessin Kate (41) und den gemeinsamen Kindern Prinzessin Charlotte (8) und Prinz Louis (5) an dem Gottesdienst in der Westminster Abbey teil. Der älteste Sohn Prinz George (9) war als Ehrenpage an der Zeremonie beteiligt, gemeinsam mit anderen Jungen trug er die Schleppe des königlichen Gewandes.

Feierlicher Gottesdienst beginnt

Mit dem Einmarsch des Königspaares in die Westminster Abbey hat der feierliche Gottesdienst zur Krönung von König Charles III. und Königin Camilla begonnen. Angeführt wurde der Festzug von Vertretern verschiedener nicht-christlicher Glaubensgemeinschaften, um die Vielfalt der Religionen in Großbritannien zum Ausdruck zu bringen.

Danach folgten Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen und Fahnenträger, die alle 15 Länder repräsentieren, deren Staatsoberhaupt König Charles ist. Nach den Mitgliedern des Chors folgte das Königspaar. Dazu erklang das Eingangslied „I was Glad“ zum Text von Psalm 122 von Hubert Parry aus dem Jahr 1902.

Dem Königspaar vorweg getragen wurde das Kreuz von Wales: Es besteht aus recycelten Silberbarren, die von der Münzprägeanstalt Royal Mint in Südwales zur Verfügung gestellt wurden. Dazu gehören auch ein Schaft aus walisischem Fallholz und ein Ständer aus walisischem Schiefer.

Charles und Camilla erreichen Westminster Abbey

Die Kutsche mit König Charles III. und Königin Camilla ist zur Krönungszeremonie an der Westminster Abbey eingetroffen. Das Paar legte den Weg vom Buckingham-Palast zur Westminster Abbey im Nieselregen zurück, Zehntausende säumten den Weg und jubelten.

Mit dem Einzug des Königspaars in die Westminster Abbey wird dann der feierliche Gottesdienst zur Krönung von König Charles und Camilla beginnen. Der Zug wird von Vertretern verschiedener nicht-christlicher Glaubensgemeinschaften angeführt, um die Vielfalt der Religionen in Großbritannien zum Ausdruck zu bringen.

Anschließend kommen Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen und Fahnenträger, die alle 15 Länder repräsentieren, deren Staatsoberhaupt König Charles ist. Nach den Mitgliedern des Chors folgt das Königspaar. Dazu erklingt das Eingangslied „I was Glad“ zum Text von Psalm 122 von Hubert Parry aus dem Jahr 1902.

Die „Diamond Jubilee State Coach“

Die Kutsche mit König Charles III. und Königin Camilla ist vom Buckingham-Palast zur Westminster Abbey aufgebrochen. Dazu wurde eine Kurzfassung der Nationalhymne „God Save The King“ gespielt. Das Paar legt die gut zwei Kilometer lange Strecke gezogen von sechs weißen Pferden in der Diamond Jubilee State Coach zurück. 

Für die Fahrt nutzen König Charles III. und Queen Camilla die „Diamond Jubilee State Coach“ (Staatskutsche zum Diamantenen Jubiläum). In Australien gebaut, war die schwarze Kutsche mit vergoldeten Verzierungen zum 80. Geburtstag von Queen Elizabeth 2006 vorgesehen. Wegen Verzögerungen nutzte die Königin sie aber erstmals 2014, so dass sie nachträglich nach dem Diamanten Thronjubiläum (2012) der Monarchin benannt wurde. Das mehr als fünf Meter lange und gut drei Tonnen schwere Gefährt bietet Stoßdämpfer sowie Heizung, Innenbeleuchtung und elektrische Fensterheber. Gezogen wird es von sechs Pferden.

Prinz Harry in Westminster Abbey angekommen

Prinz Harry ist zur Krönung seines Vaters König Charles III. in der Londoner Westminster Abbey angekommen. Der 38-Jährige erreichte die Kirche gemeinsam mit Charles' Geschwistern Prinzessin Anne und Prinz Andrew sowie ihren Kindern. Weil er seine royalen Ehrentitel nach seinem Umzug in die USA ablegte, erschien Harry nicht in Uniform, sondern im Anzug. An der Brust trug er Medaillen, die er etwa für seinen Einsatz in Afghanistan erhalten hatte.

Prinz Harry in der Westminister Abbey.
Prinz Harry in der Westminister Abbey.Richard POHLE / AFP

Hochrangige Gäste in Westminster Abbey eingetroffen

Kurz vor der feierlichen Krönung treffen auch die hochrangigen Gäste in der Londoner Westminster Abbey ein. Gut eine Stunde vor dem Beginn der Krönungszeremonie kam am Samstagvormittag die First Lady der USA, Jill Biden, in einem königsblauen Kostüm an dem geschichtsträchtigen Gotteshaus an. Begleitet wurde sie von ihrer Enkelin Finnegan Biden.

Auch Staatsgäste wie der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal, die ukrainische First Lady Olena Selenska, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie Israels Präsident Isaac Herzog mit seiner Frau Michal nahmen nach und nach ihre Plätze ein. Außerdem trafen Mitglieder des Kabinetts des britischen Premierministers Rishi Sunak wie Außenminister James Cleverly und Showgrößen wie die US-Sänger Lionel Richie und Katy Perry ein, die am Sonntag auch bei dem Popkonzert auf Schoss Windsor auftreten werden.

Ebenfalls fein herausgeputzt erschienen die britische Schauspielerin Emma Thompson und der australische Musiker Nick Cave. Deutschland wird bei der Krönung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vertreten. Er reiste mit seiner Frau Elke Büdenbender an.

Monarchie-Gegner bei Protest gegen Krönung festgenommen

Bei Protesten gegen die Krönung von König Charles III. sind mindestens sechs Menschen festgenommen worden. Darunter sei auch der Chef der Organisation Republic, Graham Smith, sagte der Aktivist Luke Whiting am Samstag der britischen Nachrichtenagentur PA. „Die Personen werden wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs festgehalten“, teilte die Polizei am Samstag mit. Fotos und Videos der Bewegung Alliance of European Republican Movements auf Twitter zeigten, wie Polizisten die Dokumente einiger Menschen prüften.

Der 28-jährige Hugo sagte der Deutschen Presse-Agentur, der Staat solle nicht Hunderte Millionen Pfund für die Zeremonie ausgeben, während Menschen im Land hungern und frieren. Hugo räumte ein, er sei nervös angesichts der zahlreichen Royals-Fans. Auch einige Freunde und Kollegen würden seine Haltung kritisieren.

Am frühen Morgen hatten sich knapp drei Dutzend Demonstranten versammelt. Die Bewegung Republic hatte zu einem Großprotest aufgerufen und bis zu 2000 Menschen angekündigt. Sie wollen mit gelben Fahnen mit der Aufschrift „Not my king“ (Nicht mein König) für Aufsehen sorgen. Auf einem großen Banner forderten sie: „Abolish the Monarchy“ (Schafft die Monarchie ab). Zunächst aber waren die Anhänger der Royals deutlich in der Überzahl. Viele trugen Hüte und Brillen in den britischen Landesfarben.

Human Rights Watch hat die Festnahmen scharf kritisiert. „Dies ist etwas, das man in Moskau erwarten würde, aber nicht in London“, sagte die Chefin der britischen Niederlassung der Menschenrechtsorganisation, Yasmine Ahmed, am Samstag einer Mitteilung zufolge. „Friedliche Proteste erlauben es den Menschen, die Mächtigen zur Verantwortung zu ziehen. Das ist etwas, dem die britische Regierung offenbar zunehmend abgeneigt zu sein scheint.“

Westminster Abbey öffnet für Gäste der Krönung

Mehrere Stunden vor der Krönung von König Charles III. und Königin Camilla hat die Westminster Abbey ihre Pforten für die Gäste geöffnet. Die ersten Teilnehmer betraten um kurz nach 8.30 Uhr (MESZ) die Kirche im Londoner Stadtzentrum. Die wichtigsten Gäste, darunter Staatschefs und die Mitglieder der Royal Family, sollten erst gegen 11.30 Uhr eintreffen, das Königspaar dann kurz vor Beginn des Gottesdiensts um 12.00 Uhr.

Und wie geht es danach weiter? Die Zeremonie selbst wird circa eine Stunde dauern, sodass König Charles III. um 13.00 Uhr die Krone aufgesetzt bekommt und seinen Platz auf dem Thron einnehmen wird. Der Gottesdienst selbst endet 14.00 Uhr. Dann werden Charles und Camilla in der Krönungsprozession eine halbe Stunde später wieder am Palast ankommen. 14.45 Uhr gibt findet der Royale Salut im Garten des Palastes statt. Schließlich wird sich die königliche Familie, ohne Prinz Harry, gegen 15.15 Uhr auf dem Balkon des Buckingham-Palast zeigen. 

Royal-Fans strömen ins Londoner Stadtzentrum

Bereits Stunden vor Beginn der Königsprozession von König Charles III. und Königin Camilla sind zahlreiche Schaulustige am frühen Samstagmorgen ins Zentrum von London geströmt. Hunderte Royal-Fans hatten die Nacht entlang der Prachtstraße The Mall campiert, um gute Plätze zu ergattern. Sie wird Charles und Camilla am Vormittag vom Buckingham-Palast zur Westminster Abbey führen. Einige Hartgesottene harrten dort bereits seit Tagen aus. Viele trugen Hüte, Brillen und Kleidung in den Farben der britischen Flagge.

Zur gleichen Zeit kamen die ersten Gardesoldaten Bahnhof Waterloo an. Hunderte der in roten Uniformen und mit den charakteristischen schwarzen Bärenfellmützen gekleideten Guards liefen über die Westminster Brücke in Richtung Westminster Abbey. 4000 Soldaten aus Großbritannien und anderen Commonwealth-Staaten nehmen insgesamt in ihren Paradeuniformen an der Prozession teil.

An der Krönungszeremonie Charles' am Samstag nimmt der US-Präsident nicht teil.  Joe Biden hat aber ein Treffen mit ihm für Juli in Aussicht gestellt. Er werde vor oder nach dem Nato-Gipfel in Vilnius in London Stopp machen, um mit Charles „über das Thema zu sprechen, das ihn am meisten interessiert, die Umwelt“, sagte Biden in einem Interview mit dem Fernsehsender MSNBC.

Biden wird bei der Krönung von Charles III. und dessen Frau Camilla von First Lady Jill Biden vertreten. Anfang April hatte Präsident Biden Charles zu dessen Thronbesteigung gratuliert.

Freitag, 5. Mai

Long live the King? König Charles führt Royals in ungewisse Zukunft

Am Tag vor der Krönung von König Charles III. und Königin Camilla haben die Vorbereitungen für das royale Großevent ihren Höhepunkt erreicht. Der 74 Jahre alte Monarch und seine 75-jährige Frau trafen am frühen Nachmittag für eine letzte Probe an der Westminster Abbey in London ein. Der König winkte den Schaulustigen, die im Nieselregen versuchten, einen Blick auf das Königspaar zu erhaschen.

Schon seit Tagen wurden Absperrungen für die geplante Prozession vom Buckingham-Palast zu der Kirche und zurück aufgebaut. Ein harter Kern an Royal-Fans harrte schon tagelang an der Strecke aus, um sich einen guten Platz zu sichern. Mit prunkvollen Kutschen, in denen das Königspaar reisen wird, und etwa 7000 Militärangehörigen dürfte die Prozession großen Eindruck machen, auch wenn sie bedeutend kleiner ausfällt als die von Charles' Mutter Elizabeth II. im Jahr 1953.

Die Fan-Artikel für die Charles-Krönung stehen schon bereit.
Die Fan-Artikel für die Charles-Krönung stehen schon bereit.Andrea Alexandru/AP

Vor Krönung: König Charles, William und Kate schütteln Hände

Einen Tag vor seiner Krönung hat König Charles III. gemeinsam mit Thronfolger Prinz William (40) und Prinzessin Kate (41) den wartenden Schaulustigen vor dem Buckingham-Palast einen Besuch abgestattet. Viele hartgesottene Royal-Fans hatten sich schon Tage vor dem royalen Großereignis entlang der Prozessionsstrecke eingerichtet, um einen Blick auf das Königspaar zu erhaschen. Zu ihrer Überraschung zeigten sich die Royals schon einen Tag vorher, schüttelten Hände und sprachen mit den Menschen. Eine Frau rief dem König „Love you Charlie“ zu, andere gratulierten schon mal zur Krönung. Manche sangen die Nationalhymne „God Save the King“.

Zudem reisten William und Kate mit der U-Bahn-Linie Elizabeth Line, die erst im vergangenen Jahr noch von Queen Elizabeth II. eröffnet wurde, ins Londoner Ausgehviertel Soho. Dort besuchten sie den Pub „Dog and Duck“ und tauschten sich mit den Gastronomen über die Vorbereitungen für die Krönung aus. Die Branche erwartet ein verkaufsstarkes Wochenende, zumal Pubs und Bars länger öffnen dürfen als üblich.

Prinz William (r.) begrüßt Gratulanten vor dem Buckingham Palace.
Prinz William (r.) begrüßt Gratulanten vor dem Buckingham Palace.Toby Melville/dpa

Britische Botschafterin wird Krönung im Fernsehen schauen

Die britische Botschafterin in Deutschland, Jill Gallard, wird die Krönung von Charles III. im Fernsehen verfolgen. „Ich werde hier in Berlin sein“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Nach ihrer Einschätzung werden auch viele andere Menschen die TV-Sendungen einschalten. Auf die Frage, was Menschen in Deutschland an den Royals fasziniere, verwies sie auf die gegenseitigen Beziehungen. Charles' erster Staatsbesuch vor einigen Wochen habe nach Deutschland geführt. „Das war ein wunderbarer Moment für die beiden Länder“, sagte Gallard. Er habe auch Familie in Deutschland, habe das Land fast 40 Mal besucht und spreche Deutsch.

Sängerin Freya Ridings kommt mit Mama zum Konzert für König Charles III.

Die britische Sängerin Freya Ridings („Castles“) kann es nicht erwarten, an diesem Sonntag beim Konzert anlässlich der Krönung von Prinz Charles III. aufzutreten. „Ich freue mich so“, sagte die 29-Jährige, die gerade ihr neues Album „Blood Orange“ veröffentlicht hat, der Deutschen Presse-Agentur in London. „Das ist großartiges Timing. Ich hätte nie gedacht, dass ich gefragt werde, daran teilzunehmen.“ Das empfinde sie als große Ehre, so Ridings. Besonders freut sich die Sängerin, dass sie zu dem Konzert auf Schloss Windsor, bei dem auch Take That, Lionel Richie, Katy Perry und viele andere Stars auftreten, eine Begleitung mitbringen darf. „Ich habe großes Glück, dass meine Mutter mitkommt“, schwärmte sie.

Die britische Sängerin Freya Ridings will für König Charles auftreten.
Die britische Sängerin Freya Ridings will für König Charles auftreten.Britta Pedersen/dpa

Wetteraussichten sind trübe: Überflug könnte abgesagt werden

Hunderttausende Schaulustige werden am Samstag im Londoner Bezirk Westminster erwartet. Doch für sie könnte es ungemütlich werden. Der BBC-Wettervorhersage zufolge lag die Regenwahrscheinlichkeit für den Beginn der Prozession um 10 Uhr (11 Uhr MESZ) bei 80 Prozent. Die Chance, dass der Überflug der Royal Air Force wegen des Wetters abgesagt werden könne, wurde mit 50:50 angegeben. Mehr als 60 Flugzeuge und Hubschrauber sollen über den Buckingham-Palast donnern, während die Königsfamilie vom Balkon winkt.

Sorge vor „furchtbarem Schock“ durch Andrew auf dem Balkon

Auch die jüngeren Skandale der Royals werfen einen Schatten auf das historische Event. Wer genau auf dem Balkon dabei sein sollte, war bis zuletzt unklar. Charles-Biografin Catherine Mayer wollte einen Auftritt des in Verruf geratenen Prinzen Andrew (63) nicht ausschließen. Sollte Andrew wider Erwarten dabei sein, wäre das ein „furchtbarer Schock“, sagte die Autorin des Buchs „Charles III. – Mit dem Herzen eines Königs“ der dpa.

Streit um Harry belastet Royals weiter

Auch der jüngere Sohn von Charles, Prinz Harry, wird nicht auf dem Balkon erwartet. Wie Andrew ist auch Harry aus dem engeren Kreis der Royals ausgeschieden. Der 38-Jährige gab aus freien Stücken seinen Platz im Kern der Königsfamilie auf. Er lebt inzwischen mit seiner Frau Meghan (41) und seinen Kindern Archie, der am Samstag seinen vierten Geburtstag feiert, und Lilibet (1) im US-Bundesstaat Kalifornien. Sein Verhältnis zu den anderen Royals gilt als zerrüttet. Harry wollte alleine zur Krönung anreisen. Seine Präsenz werde die Frage der Sitzordnung in der Abbey heikel machen, wähnte Mayer. Neben den Royals werden etwa 100 Staatsoberhäupter zu dem Gottesdienst erwartet.

Prinz Harry (oben links) und seine Frau Meghan sind in der Royal Family nicht mehr wohlgelitten. Hier sind sie zusammen mit Charles und Camilla bei den Trauerfeierlichkeiten für Queen Elizabeth II. zu sehen.
Prinz Harry (oben links) und seine Frau Meghan sind in der Royal Family nicht mehr wohlgelitten. Hier sind sie zusammen mit Charles und Camilla bei den Trauerfeierlichkeiten für Queen Elizabeth II. zu sehen.Martin Meissner/dpa

„Grotesker Fehler“ bei Gottesdienst-Planung

Die eigentliche Krönungszeremonie in der Westminster Abbey soll zwei Stunden dauern. Dazu gehört unter anderem die Salbung des Königs und der Königin und das Aufsetzen der Kronen durch den Erzbischof von Canterbury, Justin Welby. Für einen peinlichen Moment könnte die Aufforderung zum Treueschwur an die Gemeinde und alle Zuschauer an TV-Bildschirmen sorgen. Die Ankündigung davon hatte bereits im Vorfeld einen Shitstorm in sozialen Medien ausgelöst. Viele Menschen lehnten es ab, dem König die Treue zu schwören, vor allem wenn sie dazu aufgefordert werden. Mayer bezeichnete die Idee als „grotesken Fehler“, der zeige, wie weit die Royals und ihr Umfeld von der Realität der Menschen entfernt seien.

Commonwealth-Gebiete wollen Monarchie loswerden

Dass sich besonders in den Gebieten des Commonwealth die Begeisterung für die Krone in Grenzen hält, zeigt eine aktuelle Umfrage. Demnach ist in vielen der 15 Staaten, in denen Charles Staatsoberhaupt ist, inzwischen eine Mehrheit für die Abschaffung der Monarchie. In dem zum Vereinigten Königreich gehörenden Nordirland sowie in Kanada, Australien, Jamaika, Antigua und Barbuda war die Zahl der Monarchiegegner größer als die der Royalisten, wie aus der Umfrage des Meinungsforschers Lord Ashcroft hervorgeht. Auf den Bahamas und den Salomonen gab sogar mehr als die Hälfte der Befragten an, bei einem Referendum für die Abschaffung der Monarchie stimmen zu wollen. Vor allem in der Karibik bröckelt die Zustimmung für die Monarchie. Dort ist die Ablehnung oft mit der Forderung nach einer Entschuldigung oder sogar Reparationszahlungen für das erlittene Unrecht durch Kolonialismus und Sklaverei verbunden.

Diese Fans wollen die Monarchie nicht loswerden: König Charles III. begrüßt Gratulanten vor dem Buckingham Palace.
Diese Fans wollen die Monarchie nicht loswerden: König Charles III. begrüßt Gratulanten vor dem Buckingham Palace.Toby Melville/AP

Adelsexperte hält eine Stabübergabe an William für möglich

Der deutsche Adelsexperte und Autor Alexander von Schönburg hält es angesichts der Herausforderungen für die Monarchie für möglich, dass Charles die Regentschaft eines Tages an seinen älteren Sohn William abgibt. „Charles ist ein Übergangskönig, und er weiß das“, sagte von Schönburg der dpa in London. Das müsse nicht bedeuten, dass Charles abdanke, aber er könnte sich zurückziehen und die wichtigsten Aufgaben an William übergeben.

Der Autor des kürzlich erschienenen Buchs „Was bleibt, was wird – die Queen und ihr Erbe“ schätzt, dass es schon in zehn Jahren so weit sein könnte. Dafür spreche, dass William, der inzwischen selbst 40 Jahre alt ist, dann noch mit einer gewissen Frische auf den Thron gelangen würde. Für Charles sei es dafür längst zu spät. Mit seinen Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit sowie religiöser Toleranz und Diversität habe Charles zwar den Zeitgeist der heutigen Jugend vorhergesehen, aber in dieser Gruppe kaum eine Anhängerschaft. Seine traditionellen Unterstützer im konservativen Milieu verprelle er hingegen mit seinen Ansichten.

London: William (2.v.l), Prinz von Wales, zapft das erste Bier von Kingmaker, einem neuen Gebräu zur Feier der Krönung von König Charles. Mit dabei: eine lächelnde Herzogin Kate.
London: William (2.v.l), Prinz von Wales, zapft das erste Bier von Kingmaker, einem neuen Gebräu zur Feier der Krönung von König Charles. Mit dabei: eine lächelnde Herzogin Kate.Jamie Lorriman/dpa

William habe zudem mit seiner Frau, Prinzessin Kate, ein „Ass im Ärmel“. Anders als Charles oder dessen Frau habe Kate Bodenhaftung durch ihre bürgerliche Herkunft. Auch im persönlichen Umgang sei sie alles andere als abgehoben. Das werde helfen, die von der Zustimmung in der Bevölkerung abhängige Institution der Königsfamilie in die Zukunft zu führen.

Diesen Hut hat Royals-Enthusiastin Donna Werner selbst gebastelt. Sie campiert derzeit auf der Mall, einem Teil der königlichen Prozessionsroute, im Zentrum Londons.
Diesen Hut hat Royals-Enthusiastin Donna Werner selbst gebastelt. Sie campiert derzeit auf der Mall, einem Teil der königlichen Prozessionsroute, im Zentrum Londons.Vadim Ghirda/dpa