Es hagelte herbe Kritik an der Krönungszeremonie. Die Church of England als Mutterkirche der Anglikanischen Gemeinschaft musste prompt reagieren. Warum? Der öffentliche Treueschwur der britischen Bevölkerung sorgte für Wirbel.
Die Church of England änderte die Tradition und hoffte, die angespannte Lage zu beruhigen – vergeblich. Der geplante Aufruf zum Treueschwur im Gottesdienst sollte vor allem den Teil der Tradition ersetzen, nach dem andere Royals und Adlige vor dem König niederknien und ihm huldigen.
Kirche: Ganze Welt soll König unterstützen
Seitens der Kirche hieß es: Man hoffe, die bedeutende Änderung werde zu einem „großen Schrei in der ganzen Nation und auf der ganzen Welt zur Unterstützung des Königs“ führen. Allerdings ging das Vorhaben nach hinten los.
Die Menschen sollten allerorts sagen: „Ich schwöre Ihrer Majestät wahre Treue sowie Ihren Erben und Nachfolgern gemäß dem Gesetz. So wahr mir Gott helfe.“ Dies war aber als spaltend und anachronistisch bemängelt worden. Die Anti-Monarchie-Organisation Republic kritisierte etwa, die Formel bekenne sich zu Charles’ Bruder Prinz Andrew, der auf Rang acht der britischen Thronfolge steht – und wegen seiner Verwicklung in einen Missbrauchsskandal äußerst unbeliebt ist.
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König Charles III. und Königin Camilla fahren nach der Krönungszeremonie mit der Goldenen Staatskutsche.Alessandra Tarantino/AP/dpa

Die Krönungsprozession von Charles III. Richtung Buckingham Palast.Vadim Ghirda / AP

Königin Camilla mit der Krone von Queen Mary.Toby Melville / AFP

König Charles III. mit der Edwardskrone.Richard Pohle/AFP

König Charles III. und Camilla in der Westminster Abbey.Yui Mok/AP

Prinz Harry ist zur Krönung seines Vaters König Charles III. in der Londoner Westminster Abbey angekommen.Aaron Chown/AFP

König Charles III. nimmt Platz in der Staatskutsche zum diamantenen Thronjubiläum vor der Krönungszeremonie im Buckingham Palast.Owen Humphreys/dpa

Jill Biden, First Lady der USA, trifft vor der Krönungszeremonie von König Charles III. in der Westminster Abbey im Zentrum Londons ein.Jacob King/dpa

König Charles III. und Königsgemahlin Camilla kommen vor ihrer Krönungszeremonie mit dem Auto am Buckingham Palace an.Niall Carson/dpa

Die ersten Gäste treffen ein und nehmen ihre Plätze für die Krönung in der Westminster Abbey ein.Kirsty Wigglesworth/AP

Vor der Krönungszeremonie versammelt sich im Zentrum von London Zuschauer auf dem Parliament Square.Jeff Moore/dpa

Berittene Polizisten auf der Mall vor der Krönung.Charles Mcquillan/dpa

König Charles III begrüßt am Tag vor seiner Krönung wartende Menschen am Buckingham Palast.Toby Melville/AP

Ein Fahnenmeer auf der Straße „The Mall“. Der Bereich zwischen dem Admiralty Arch und dem Buckingham Palast ist für Passanten gesperrt.Sina Schuldt/dpa

Partystimmung in London auf der Straße „The Mall“. Mit Masken von König Charles III (L) und Camilla, Queen Consort (R), zeigen die Wartenden den typisch britischen Humor.Odd Anderson/AFP

Am Samstag wird König Charles III. gekrönt. Am Tag davor campieren königliche Enthusiasten bereits an einem Teil der Prozessionsroute. Mit dabei, der König als Aufstellfigur.Vadim Ghirda/AP

Das andere Camping mit Freunden. Am Tag vor der Krönung zelten hunderte Menschen am Rand der Prachtstraße „The Mall“ um am Krönungstag eine gute Sicht auf die Kutsche des gekrönten Königs zu haben.Ben Stansall/AFP

Der Tag vor der Krönung: Royale Fans warten in Zelten und Campingstühlen am Seitenrand der Straße „The Mall“.Jon Super/AP

Der Londoner Dave Young hat sich von Kopf bis Fuß in die britischen Farben gehüllt.Jon Super/AP

Ganz in Prinz Charles III eingehüllt.Vuk Valcic/imago
Die Church of England knickt ein: Ist Charles erleichtert?
Wegen der Kritik gibt die Kirche nun nach. Der Erzbischof von Canterbury wird die Gemeinde nun vielmehr „einladen“, dem Monarchen zu unterstützen. Zuvor sollte er die Menschen in der Westminster Abbey und die Millionen Zuschauer an den Bildschirmen dazu „aufrufen“, dem König lautstark die Treue zu schwören.
Britischen Medien zufolge hat Charles der Änderung zugestimmt. Sein offizieller Biograf Jonathan Dimbleby erklärte der britischen Nachrichtenagentur PA, der König hätte diese Art von Würdigung beziehungsweise die sogenannte Homage of the People „abscheulich“ gefunden.