Krönung von Charles III.

„Abscheulich“: Wieso der Ablauf der Charles-Krönung verändert wurde

Heute ist es so weit: König Charles III. wird gegen 13 Uhr die zwei Kilogramm schwere Krone aufgesetzt. Warum es Kritik an der Zeremonie gab und wie jetzt reagiert wird.

ARCHIV - König Charles III. von Großbritannien winkt bei einem Empfang für lokale Wohltätigkeitsorganisationen im Cardiff Castle in Wales.
ARCHIV - König Charles III. von Großbritannien winkt bei einem Empfang für lokale Wohltätigkeitsorganisationen im Cardiff Castle in Wales.Chris Jackson/AP/dpa

Es hagelte herbe Kritik an der Krönungszeremonie. Die Church of England als Mutterkirche der Anglikanischen Gemeinschaft musste prompt reagieren. Warum? Der öffentliche Treueschwur der britischen Bevölkerung sorgte für Wirbel.

Die Church of England änderte die Tradition und hoffte, die angespannte Lage zu beruhigen – vergeblich. Der geplante Aufruf zum Treueschwur im Gottesdienst sollte vor allem den Teil der Tradition ersetzen, nach dem andere Royals und Adlige vor dem König niederknien und ihm huldigen.

Kirche: Ganze Welt soll König unterstützen

Seitens der Kirche hieß es: Man hoffe, die bedeutende Änderung werde zu einem „großen Schrei in der ganzen Nation und auf der ganzen Welt zur Unterstützung des Königs“ führen. Allerdings ging das Vorhaben nach hinten los.

Die Menschen sollten allerorts sagen: „Ich schwöre Ihrer Majestät wahre Treue sowie Ihren Erben und Nachfolgern gemäß dem Gesetz. So wahr mir Gott helfe.“ Dies war aber als spaltend und anachronistisch bemängelt worden. Die Anti-Monarchie-Organisation Republic kritisierte etwa, die Formel bekenne sich zu Charles’ Bruder Prinz Andrew, der auf Rang acht der britischen Thronfolge steht – und wegen seiner Verwicklung in einen Missbrauchsskandal äußerst unbeliebt ist.


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Die Church of England knickt ein: Ist Charles erleichtert?

Wegen der Kritik gibt die Kirche nun nach. Der Erzbischof von Canterbury wird die Gemeinde nun vielmehr „einladen“, dem Monarchen zu unterstützen. Zuvor sollte er die Menschen in der Westminster Abbey und die Millionen Zuschauer an den Bildschirmen dazu „aufrufen“, dem König lautstark die Treue zu schwören.

Britischen Medien zufolge hat Charles der Änderung zugestimmt. Sein offizieller Biograf Jonathan Dimbleby erklärte der britischen Nachrichtenagentur PA, der König hätte diese Art von Würdigung beziehungsweise die sogenannte Homage of the People „abscheulich“ gefunden.