Auch auf Instagram hatte der Betreiber nichts unversucht gelassen. Auf dem Account @cafe.einstein.stammhaus reihen sich die kunterbunten Kacheln aneinander: Einladungen, man möge besondere Anlässe bei einem gepflegten Kaffee genießen, erst Ostern, dann Muttertag, zuletzt den Vatertag.
Und zu den heimeligen Bildern von Kaffeetassen und Blumensträußen immer wieder der Hinweis: Leider könne das Café Einstein Stammhaus selbst aktuell keine Gäste empfangen, man könne die fröhlichen Anlässe doch in den Schwesternrestaurants PHP oder Amon begehen.
Rund einen Monat nach dem letzten Instagram-Posting – der Einladung zum Vatertag am 18. Mai – wird deutlich: Es steht um keines der drei Gastronomien der Betreibergruppe gut, weder das Einstein Stammhaus noch die eben erst eröffneten Restaurants PHP und Amon. Laut einer Mitteilung vom Montag hat das Café Einstein Stammhaus, das in einer Gründerzeitvilla in der Kurfürstenstraße 58 residiert und mit dem Einstein Unter den Linden nichts zu tun hat, Insolvenz angemeldet. Betroffen sind davon auch das PHP im Europaviertel sowie das Amon am Gendarmenmarkt.

Berlinerinnen und Berlinern dürfte vor allem die Aussicht darauf, das Einstein Stammhaus zu verlieren, schwer abgehen. Sollte das Café tatsächlich endgültig schließen müssen, würde sich mit ihm in kürzester Zeit eine weitere Ikone der Westberliner Gastro-Landschaft verabschieden: Erst im März war bekanntgeworden, dass das Reinhard’s auf dem Kurfürstendamm, das sich in nur 17 Jahren zu einer Institution entwickelt hatte, wegen eines auslaufenden Mietvertrages zum 1. Juli schließen muss.
Gesucht wird ein Investor für die gesamte Betreibergruppe
Und nun also das Einstein Stammhaus. Beliebt ist es unter Berlinerinnen und Berlinern wegen seiner großzügigen Altbauräume im Stil eines Wiener Kafeehauses und wegen des schönen Gartens. Genießen lässt sich beides allerdings schon seit Monaten nicht mehr: Bereits im Dezember wurde das Café wegen aufwendiger Renovierungsarbeiten geschlossen. Wegen Verzögerungen bei eben jenen Bauarbeiten und der Insolvenz sei eine Wiedereröffnung derzeit nicht mehr absehbar, heißt es nun in der Firmenmitteilung vom Montag.
Ferner hätten die beiden neu eröffneten Restaurants der Gruppe bis jetzt nicht den erhofften wirtschaftlichen Erfolg gebracht, blieben aber zunächst weiterhin geöffnet. Aktuell suche der Betreiber Philipp Hasse-Pratje einen Investor, der idealer Weise die GmbH als Ganzes mit allen drei Lokalen übernehmen soll.





