Das Amtsgericht Königs Wusterhausen, das für den Hauptstadtflughafen BER zuständig ist, hat erneut mehr Klagen gegen Airlines verzeichnet. Im vergangenen Jahr gab es nach Angaben des Gerichts knapp 15.500 Fälle. „Damit ist die Anzahl der Verfahren gegenüber den Vorjahren noch einmal deutlich gestiegen“, sagte Gerichtsdirektor Stephan Lehmann der Deutschen Presse-Agentur.
Bei dem Gericht in Brandenburg machen die Verfahren von Passagieren des BER nach seinen Angaben etwa 90 Prozent aller Zivilklagen (rund 16.500 Fälle) aus. Königs Wusterhausen gehört damit zu den besonders belasteten Gerichten in Deutschland, wie eine Umfrage der Deutschen Richterzeitung bei den Gerichten an den Standorten der 20 größten Flughäfen in Deutschland ergab.
131.000 Klagen von Fluggästen im letzten Jahr
An der Spitze steht demnach das Amtsgericht Köln mit knapp 41.300 Verfahren. Das seien im Vergleich zum Vorjahr elf Prozent mehr. In der Domstadt mit dem Flughafen Köln-Bonn hat auch Europas größter Luftverkehrskonzern, die Lufthansa, ihren juristischen Firmensitz. Auf Platz zwei steht das Amtsgericht Frankfurt/Main mit rund 16.000 Fällen (2023: etwa 15.000).
Bundesweit gab es den Angaben zufolge 2024 rund 131.000 Klagen von Fluggästen –etwa 6000 mehr als im Vorjahr. Die Kunden verlangen meist Entschädigungen für ausgefallene oder verspätete Flüge, teils geht es auch um Fälle zu Reiseverträgen.
Gericht rechnet mit weiterhin vielen Klagen von BER-Passagieren
„Ich gehe davon aus, dass sich diese Entwicklung verfestigen wird, sofern der Flugverkehr am Flughafen BER gleich bleibt oder gar zunimmt“, sagte Lehman. Dies stellt sein Gericht dauerhaft vor enorme Herausforderungen.


