Berlin

Steigende Abschiebungen in Berlin: Welche Länder besonders betroffen sind

Berlin erhöht das Tempo bei Abschiebungen. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Anstieg von 56 Prozent zu erkennen.

Berlin verschärft das Tempo in Sachen Abschiebungen im ersten Halbjahr 2025.
Berlin verschärft das Tempo in Sachen Abschiebungen im ersten Halbjahr 2025.dpa/Andreas Arnold

Die Zahl der Ausreisepflichtigen hat sich in Berlin um stolze 56 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres erhöht. Wie die Innenverwaltung auf Nachfrage des RBB mitteilte, mussten insgesamt 804 Personen die Bundeshauptstadt verlassen.

Die meisten von ihnen wurden mit Charterflügen außer Landes gebracht. Der Großteil der Abgeschobenen stammt aus Moldau (307) und Georgien (154). Mit deutlichem Abstand folgen Serbien (47), die Türkei (39), Bosnien und Herzegowina (27), Albanien (23) sowie Afghanistan und Polen (jeweils 21).

Politik in Berlin mit geteilter Meinung

Die Reaktionen innerhalb der schwarz-roten Koalition fallen unterschiedlich aus. So sagte etwa CDU-Fraktionschef Dirk Stettner, die Koalition sei auf dem „richtigen Weg“, und bezeichnete die steigenden Zahlen als „erfreulich“.

Ganz anders sieht das Grünen-Politiker Cem Özdemir: „Ich feiere nicht, dass wir so viele Menschen abschieben.“ Hinter jeder Abschiebung stecke ein individuelles Schicksal, so Özdemir gegenüber dem RBB. Außerdem missfällt es Özdemir, dass die CDU mit einer entsprechenden Gesetzesänderung das Rückführtempo sogar noch weiter erhöhen möchte.

Doch damit nicht genug, so sollen sich Flüchtlingsaktivisten in Zukunft sogar strafbar machen, wenn sie Information über mögliche Abschiebung weiterleiten. Behält der Senat dieses Tempo bei, könnten bis Jahresende bis zu 1600 Menschen die Spree-Metropole verlassen haben,  wäre die höchste Zahl seit 2017.