Die Zahl der Ausreisepflichtigen hat sich in Berlin um stolze 56 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres erhöht. Wie die Innenverwaltung auf Nachfrage des RBB mitteilte, mussten insgesamt 804 Personen die Bundeshauptstadt verlassen.
Die meisten von ihnen wurden mit Charterflügen außer Landes gebracht. Der Großteil der Abgeschobenen stammt aus Moldau (307) und Georgien (154). Mit deutlichem Abstand folgen Serbien (47), die Türkei (39), Bosnien und Herzegowina (27), Albanien (23) sowie Afghanistan und Polen (jeweils 21).
Politik in Berlin mit geteilter Meinung
Die Reaktionen innerhalb der schwarz-roten Koalition fallen unterschiedlich aus. So sagte etwa CDU-Fraktionschef Dirk Stettner, die Koalition sei auf dem „richtigen Weg“, und bezeichnete die steigenden Zahlen als „erfreulich“.
Ganz anders sieht das Grünen-Politiker Cem Özdemir: „Ich feiere nicht, dass wir so viele Menschen abschieben.“ Hinter jeder Abschiebung stecke ein individuelles Schicksal, so Özdemir gegenüber dem RBB. Außerdem missfällt es Özdemir, dass die CDU mit einer entsprechenden Gesetzesänderung das Rückführtempo sogar noch weiter erhöhen möchte.


