In Hannover sind am Montag 45 ehemalige afghanische Ortskräfte und ihre Familien gelandet. Ursprünglich sollten es 47 Personen an Bord der Maschine von Turkish Airlines sein. Doch wie die Bild-Zeitung nun in „Vertraulich! Der Politik-Vodcast“ berichtete, fehlten nach dem Zwischenstopp zwischen Islamabad und Hannover zwei Personen.
Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums bestätigte nun gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass die zwei Frauen wenige Stunden nach der Landung des ersten Flugs ebenfalls in Hannover ankamen. Sie hatten ihren Flug verpasst.
Der Flug machte zwischendurch Halt in Istanbul. „Ein afghanisches Ehepaar ist beim Shoppen auf dem Flughafen Istanbul irgendwo an der Kasse hängen geblieben und hat den Flug nicht geschafft. Der Pilot wollte nicht warten“, so Bild-Journalist Peter Thiede. Dass es sich dabei um ein Ehepaar handelte, bestätigte die Sprecherin jedoch nicht, das Innenministerium sprach von zwei Frauen.
Berliner Gericht urteilte Montag über afghanische Familie
Die Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche angekündigt, einzelne nach Pakistan geflohene Afghaninnen und Afghanen doch noch aufzunehmen. Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart, Aufnahmeprogramme weitgehend einzustellen. Gerichte hatten aber den Aufnahmeanspruch von Menschen mit verbindlicher Zusage festgestellt. Das Bundesinnenministerium betonte trotzdem, dass alle Aufgenommenen eine Sicherheitsüberprüfung durchlaufen müssten.
Laut der Hilfsorganisation Kabul Luftbrücke kommen die meisten der 47 Passagiere aus den Bereichen Politik, Justiz, Journalismus und Medien. Auch eine Militärärztin sei an Bord. Den Angaben zufolge handele es sich insgesamt um zehn Familien, überwiegend um Frauen und Kinder. Acht Frauen und zwei Männer seien sogenannte Hauptantragsteller.
Bei den 45 afghanischen Staatsangehörigen, die am Montag angekommen waren, handelte es sich laut Innenministerium ausschließlich um Personen, die über Gerichtsverfahren die Vergabe von Visa erwirkt hatten. In Pakistan warten laut Kabul Luftbrücke noch etwa 2000 weitere Menschen auf ihre Aufnahme nach Deutschland.


