War es eine weggeworfene Kippe, ein Kurzschluss oder vorsätzliche Brandstiftung? Was hat die Katastrophe auf dem Sprengplatz Grunewald ausgelöst?
Nachdem die Feuerwehr ihre Löscharbeiten auf dem Platz und im umliegenden Grunewald beendet hat, zeigt sich der Polizei ein Bild der Verwüstung: Das Asservatengebäude ist zerstört, ebenso das Munitionsarbeitshaus, wo Munition und Waffen auseinandergenommen werden. Die Fensterscheiben des einstöckigen Verwaltungsgebäudes sind geborsten. Eine große Bombe ist detoniert, eine weitere deflagriert. Das heißt: Das TNT darin ist nur verbrannt und hat den Bombenkörper aufgerissen. Vier andere Bomben und weitere Sprengkörper wurden weggeschleudert und müssen nun wieder sicher zu ihren Lagerplätzen gebracht werden.
Bis die Brandursache untersucht werden kann, wird es noch dauern. Denn zunächst müssen die Feuerwerker jedes Stück der herumliegenden Munition sichern. Eventuell seien Notsprengungen nötig, hieß es.
Am Donnerstag konnte die Berliner Polizei ihre Dienststelle wieder übernehmen. Dort war am Donnerstag voriger Woche das Feuer ausgebrochen. Zahlreiche Explosionen und Detonationen waren zu hören. Wegen der Gefahren konnte der Platz seitdem nicht betreten werden, entsprechend lange dauerte das Löschen. Währenddessen konnten die Polizeifeuerwerker, von der Feuerwehr unterstützt, nur mit einem ferngelenkten Roboter und einem Panzer auf das Gelände vordringen.
Die erste Explosion gab es im Lager für Pyrotechnik
Was den Brand auslöste, ist unklar. Fest steht nur, dass es die erste Explosion im Asservatengebäude gab, wo unter anderem beschlagnahmtes illegales Feuerwerk aufbewahrt wurde. Das heißt nicht, dass der Brand im Gebäude ausbrach. Es sei nicht auszuschließen, dass er außerhalb entstand, hieß es. Ob es ein Schwelbrand war oder eine einzelne Explosion – unklar.
Eine Selbstentzündung wegen der hochsommerlichen Temperaturen ist wohl auszuschließen, das Feuer entstand gegen 3 Uhr nachts. Dass ein Fremder in das Gelände eindrang und Feuer legte, erscheint ebenfalls unwahrscheinlich. Erst vor zwei Jahren wurde das Sicherheitskonzept massiv verschärft.
Die Feuerwehr ist noch immer nicht abgerückt. Es gebe noch kleinere Glutnester, von denen aber keine größere Gefahr ausgehe, sagte ein Sprecher. Tanklöschfahrzeuge sind im Gebiet stationiert.




