Die Doppelhochhäuser am Helene-Weigel-Platz am Rande von Marzahn wirken wie friedliche, zu Stein erstarrte Riesen. Mit ihren Betonfassaden in kräftigem Ockergelb sind sie keine Schönheiten, dafür aber ökologisch: Die Gebäude sind mit einer Photovoltaikanalage ausgestattet.
Ganz oben in einem dieser Giganten hat sich Gabriele Hartung ein kleines Paradies geschaffen. Die 74-Jährige wohnt im 25. Stock. Das blaue Porzellan in Hartungs Vitrinen sieht so aus, als würde die alte Dame es fast täglich entstauben. Gepolsterte Holzstühle laden zum Sitzen ein, Nippes und Häkelarbeiten dekorieren die hellblau verputzten Wände. Die Fernbedienung liegt griffbereit auf einer Häkeldecke auf dem Tisch, die Fernsehzeitschrift aufgeschlagen daneben.
Überhaupt: Die Umgebung ist ideal für Rentnerinnen – so wie Gabriele Hartung. Auf dem Markt am Platz gibt es mehrmals wöchentlich frische Fleischerwurst, Räucherfisch und Radieschen aus dem Spreewald. Nebenan ist ein Park, der mit seinen Laubbäumen sogar für Berliner Verhältnisse geradezu märchenhaft wirkt.

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