Kommentar

Kommentar: Wird die AfD bundesweit erstmals eine große Stadt regieren?

Die Frage stellt sich, da nun zwei Stadtoberhäupter in Brandenburg neu gewählt werden müssen. Zuletzt errang die AfD in Frankfurt (Oder) mehr Stimmen als CDU und SPD zusammen.

In Brandenburg steht die AfD seit April 2023 in den Umfragen vorn, nur zur Landtagswahl im September 2024 siegte die SPD.
In Brandenburg steht die AfD seit April 2023 in den Umfragen vorn, nur zur Landtagswahl im September 2024 siegte die SPD.Patrick Pleul/dpa

Das Land Brandenburg hat innerhalb kurzer Zeit gleich zwei Oberbürgermeister verloren, die für Schlagzeilen sorgten. Zuletzt hat am Sonntag der Potsdamer OB – immerhin der Verwaltungschef der Landeshauptstadt – sein Amt verloren. Beim Bürgerentscheid ist er kläglich gescheitert: Mike Schubert bekam gerade mal 31,7 Prozent Ja-Stimmen auf die Frage, ob er die Stadt weiter regieren soll. 68,3 Prozent stimmten gegen den SPD-Mann. Klarer als mit einer Zweidrittelmehrheit kann ein Politiker kaum abgewählt werden.

Die zweite Oberbürgermeister-Personalie, die für Aufsehen sorgte, ist der Abgang des OB in Frankfurt (Oder), der aber nicht abgewählt, sondern zu Höherem berufen wurde und seit vergangenem Donnerstag Innenminister ist. Dieser René Wilke – derzeit parteilos – erlebt einen recht überraschenden Aufstieg, denn es ist selten, dass ein SPD-Regierungschef sich einen Ex-Linken holt. Hingegen erlebt Mike Schubert in Potsdam einen erwartbaren Abstieg, denn wahrscheinlich hat nur noch er an den Sieg geglaubt.

Berliner Zeitung

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